OptiBP-Applikation
Biospectal veröffentlicht App zum Blutdruckmessen

Jede:r Vierte in Österreich leidet unter Bluthochdruck. Mit dem neuen Smartphone Feature sollen Verbraucher:innen ihre Werte künftig selbst bestimmen können.

Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Nervosität, Müdigkeit, Nasenbluten und weitere Symptome sind ein Anzeichen für Bluthochdruck. In Österreich sind etwa 1,5 Millionen Menschen von der Volkskrankheit betroffen - die Hälfte, ohne es zu wissen. Das kann zu einem Problem werden. Denn noch immer sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Österreich. Wer Bluthochdruck hat, sollte sich also medizinische Hilfe suchen, da sich das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Gefäßerkrankungen massiv verstärkt.

Um von der Volkskrankheit betroffenen Personen Erleichterung zu verschaffen, hat Biospectal, ein Start-up mit Sitz in der Schweiz, eine App zur Blutdrucküberwachung entwickelt, die Verbraucher:innen selbst bedienen können. Zunächst ist die Applikation auf Google Play erhältlich - soll aber im Laufe des Jahres auch im Apple Store downloadbar sein. 

Wirtschaftlicher Nutzen 

Die sogenannte "OptiBP"-App erfüllt als erstes Feature die strengen CE-MDR-Vorschriften der EU für Medizinprodukte. "Die Verfügbarkeit demokratisierter, klinisch hochwertiger Telemedizinlösungen ist weltweit die Zukunft, und wir sind stolz darauf, dass wir anderen Anbietern, darunter Google und Apple, die intensiv an solchen digitalen Gesundheitslösungen arbeiten, weit voraus sind", erklärt Eliott Jones, Co-Founder & CEO von Biospectal. Die App wurde bereits im Februar 2024 in der Schweiz eingeführt. Nach der Einführung in Österreich und Deutschland soll sie auch in anderen europäischen Ländern verfügbar sein. 

Die Nutzung der App verspricht auch wirtschaftliche Vorteile. Nach Angaben der WHO sind mehr als 1,3 Milliarden Menschen von Bluthochdruck betroffen. Die Prävention, Früherkennung und wirksame Behandlung der Erkrankung gehören so zu den kostenwirksamsten Maßnahmen im Gesundheitswesen. Die jährlichen Kosten werden weltweit auf 370 Milliarden Dollar geschätzt. Der volkswirtschaftliche Nutzen verbesserter Bluthochdruck-Behandlungsprogramme überwiegt die Kosten im Verhältnis 18 zu eins. 

Die Anwendung

Verbraucher:innen messen ihren Blutdruck innerhalb von 30 Sekunden mit ihrer Smartphone-Kamera. Zur Messung des Blutdrucks werden die Fingerspitzen auf die Kameralinse des Smartphones gelegt. Durch die optische Erfassung des Blutflusses unter der Haut wandeln die optischen Algorithmen und Signalanalysemethoden die erfassten Daten der "Pulswellen" in Blutdruckwerte um. Die einfache, vernetzte Aufzeichnung mit dem Handy erspart demnach Zeit und den Besuch von Ärzt:innen.

"Was viele nicht wissen, ist, dass die Messung in der Arztpraxis oft unter großem Stress erfolgt, was zu unnatürlich hohen und nicht repräsentativen Ergebnissen führt - bekannt als "Weißkittelsyndrom". Die Messung in der natürlichen Umgebung des Patienten ist die beste Möglichkeit, sich ein Bild von der tatsächlichen Blutdrucksituation zu machen. Leider verwenden die meisten Menschen nicht gerne eine aufpumpbare Manschette. Sie ist unangenehm und schlecht zu transportieren, also wird sie nicht häufig benutzt. Infolgedessen erhalten die Ärzte nicht die Informationen, die sie benötigen, und die Patienten verpassen die Gelegenheit, mehr über ihre Herzgesundheit zu erfahren", erklärt Prof. Dr. Patrick Schoettker, MD, Chief Medical Advisor bei Biospectal und Schweizer Innovator in der Medizin.

Mehr als 15 Jahre Forschung und Entwicklung

Die Grundlage des Software-Algorithmus bilden mehr als zwei Millionen invasive Blutdruckmessungen. Im Rahmen zahlreicher Studien in mehreren Ländern wurden Messungen durchgeführt - unter anderem in Zusammenarbeit mit dem CSEM. Der daraus resultierende Algorithmus wurde an ambulanten Patient:innen in der Hypertonieklinik des CHUV sowie in anderen führenden Krankenhäusern wie dem Erasme-Krankenhaus in Brüssel, Belgien, und in Kliniken in Tansania, Südafrika, Bangladesch und Indonesien mit finanzieller Unterstützung der Bill and Melinda Gates Foundation und Grand Challenges Canada validiert.

"Die in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Technologie- und Innovationszentrum CSEM entwickelte Technologie hat das Potenzial, die Gesundheit und Lebensqualität von Millionen von Menschen weltweit nachhaltig zu verbessern. Ähnlich wie die Einführung der kontinuierlichen Blutzuckermessung vor einem Jahrzehnt wird sie die Kommunikation von Patienten und Ärzten im Zusammenhang mit Bluthochdruck deutlich verbessern. Die optische Biosensorik für den Blutdruck hat das Potenzial für weitere Innovationen, Anwendungen und Implementierungen, um eine noch größere Wirkung auf die Selbstbestimmung der Patienten zu erzielen. Die Zukunft ist sowohl aus technischer Sicht spannend als auch für das Gemeinwohl von Vorteil", fasst Reinhard Stary, Vorsitzender des Verwaltungsrats, zusammen.

www.biospectal.com

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