In Wien-Favoriten
Neuer ÖBB-Frequenzumformer für Bahnstrom geht ans Netz

Laut dem Unternehmen könnten dadurch etwa 14 Gigawattstunden pro Jahr eingespart werden. Das entspreche in etwa 3.500 Railjet-Fahrten von Wien nach Salzburg.

Der neue ÖBB-Frequenzumformer Kledering, der im 10. Wiener Gemeindebezirk steht, wurde in Betrieb genommen.

Effizienzsteigerung

Der Technologiewechsel von Umformer auf Umrichter soll zu einer Reduktion der Verluste und somit zu einer Effizienzsteigerung führen. Etwa 14 GWh pro Jahr könnten so eingespart werden. Das entspreche in etwa 3.500 Railjet-Fahrten von Wien nach Salzburg.

Die neue Anlage werde zudem aus der Zentralen Leitstelle in Innsbruck ferngesteuert, was laut der ÖBB zu einem geringeren Wartungs- und Instandhaltungsaufwand führen soll.

16,7 Hertz für die Züge

Der Strom aus dem öffentlichen Netz, der hierzulande in Haushalten täglich genutzt wird, hat eine Frequenz von 50 Hertz. Damit der Strom aus dem öffentlichen Netz als Bahnstrom genutzt werden kann, muss der Strom von 50 Hertz auf 16,7 Hertz Bahnstrom umgeformt werden. Das Unternehmen hat im ganzen Land sieben Frequenzumformer für Bahnstrom.

Effizienz auch beim Bau

Das alte Werk in Kledering wurde in den Jahren 1988 bis 1990 in Betrieb genommen. Dabei wurde mit drei großen Maschinensätzen eine Leistung von jeweils 30 MW erbracht. So wurde die Frequenz mit einem großen Motor und einem auf derselben Welle montierten Generator, von 50 Hertz auf 16,7 Hertz Bahnstrom, umgeformt.

2021 starteten dann die Baumaßnahmen für die beiden neuen Umrichter, von jeweils 45 MW und wurden bei laufendem Betrieb durchgeführt. Die neue Anlage formt die Frequenz nunmehr mittels moderner Leistungselektronik um. Nun haben beide Umrichter ihren Probebetrieb erfolgreich abgeschlossen und gehen dauerhaft ans Netz.

"Seit 2018 setzen wir auf 100 Prozent grünen Bahnstrom und versorgen darüber hinaus seit 2019 alle Gebäude, Anlagen und Containerterminals vollständig mit 100 Prozent Grünstrom. Mit dem neuen Frequenzumrichter steigern wir unsere Energieeffizienz und reduzieren Energieverluste. Damit setzen wir unsere Energiestrategie konsequent fort", sagt ÖBB-Infrastruktur AG Vorstand Johann Pluy.

Ausbau und Modernisierung

Die ÖBB fährt deswegen eine eigene Energiestrategie. Durch den Ausbau und die Modernisierung der eigenen Wasser-, Solar- und Windkraftanlagen will das Unternehmen gemeinsam mit Partner:innen den Eigenversorgungsgrad beim Bahnstrom von 60 Prozent auf 80 Prozent und bei den Betriebsanlagen von elf Prozent auf 67 Prozent steigern. Außerdem soll die innerbetriebliche Energieeffizienz beispielsweise durch die Modernisierung des Bahnstromnetzes oder die Gebäudeoptimierung um 25 Prozent gesteigert werden. Mit diesen Schritten möchten die ÖBB unabhängiger von externen Energielieferant:innen werden und auch das öffentliche Stromnetz entlasten. Dafür wollen die ÖBB 1,6 Milliarden Euro bis 2030 investieren.

www.oebb.at

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