182 Gläubiger und 34 Dienstnehmer
Bekannter Biolebensmittel-Großhändler ist pleite

| Tobias Seifried 
| 23.04.2024

Die Produkte werden unter anderem in Supermärkten von Spar und der Rewe-Gruppe verkauft. 182 Gläubiger:innen und 34 Dienstnehmer:innen betroffen.

Wie der KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mitteilen, wurde über das Vermögen der Lemberona Handels GmbH ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beim Landesgericht St. Pölten beantragt. Bei dem in die Pleite geschlitterten Unternehmen handelt es sich um einen Großhändler von hochwertigen (Bio-)Lebensmitteln.

Lieferant von Spar und Rewe

Lemberona ist Lieferant bei den Handelsketten Spar und Rewe im Eigenmarkensektor. Über diesen Vertriebsweg erzielt der Großhändler laut eigenen Angaben rund 70 Prozent seines Umsatzes. Von der Insolvenz sind 182 Gläubiger:innen und 34 Dienstnehmer:innen betroffen. 

Die aktuellen Vermögensverhältnisse müssten dem Kreditorenverband zufolge erst überprüft werden. Gemäß vorgelegten Vermögensstatus betragen die Passiva rund 9,9 Millionen Euro. 

Ursachen

Laut AKV habe das Unternehmen bereits im Jahr 2023 diverse Sanierungsmaßnahmen ergriffen, die erhebliche Einsparungen von Personal-, Miet und Leasingkosten zur Folge gehabt hätten. Nichtsdestotrotz konnte die nunmehrige Insolvenz nicht abgewendet werden. Als Gründe werden die höheren Zinsen, nicht mehr möglichen Zuzahlungen in der für die Herstellung der Liquidität erforderlichen Höhe durch den Geschäftsführer oder dessen Mitgesellschafter sowie die Belastung im Zusammenhang mit der Rückführung eines Darlehens angegeben.

Teilweise Fortführung geplant

Der lukrative Geschäftsbereich soll fortgeführt und über einen Sanierungsplan entschuldet werden. Konkret beabsichtigt die Lemberona Handels GmbH das bestehende Kontraktgeschäft als neuen Vertriebskanal zu etablieren. Dieses sei dadurch gekennzeichnet, dass Ware von der Schuldnerin erst zu bestellen ist, wenn konkrete Kundenbestellungen abgegeben wurden und sei laut eigenen Angaben für die Gläubiger:innen mit keinen Risiken verbunden.

Des Weiteren verfügt der Großhändler über zwei weitere Vertriebswege, nämlich E-Commerce und Gelegenheitshandel im B2B-Bereich, welche eine negative Fortführungsprognose aufweisen und eingestellt werden sollen. Die Dienstnehmerzahl soll auf 25 reduziert werden.

Sanierungsplan

Laut vorgelegtem Sanierungsplan sollen die Gläubiger:innen eine 30-prozentige Quote, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, erhalten. Der Plan soll aus der Fortführung des Unternehmens finanziert werden.

www.ksv.at

www.akv.at

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