"Österreich fördert Presse im Euro-Vergleich kaum"

| 25.02.2013

Neue Studie stellt VÖZ-Forderung nach 50 Mio. Euro auf wissenschaftliches Fundament.

Der Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ) Thomas Kralinger sieht seine Forderung durch die Evaluierungsstudie zur Presseförderung von Univ.-Prof. Hannes Haas vollinhaltlich bestätigt. Besonders erfreut zeigte sich Kralinger über das Studienergebnis, das ein Förderungsvolumen von 50 Millionen Euro als "realistisch und sinnvoll" anerkennt. "Die VÖZ-Forderung nach einer Aufstockung der Presseförderung auf 50 Millionen Euro steht damit auf einem tragfähigen wissenschaftlichen Fundament."

"Wir bauen auf einem grundsätzlich funktionierenden aber hoffnungslos unterdotierten System auf, ergänzen es mit den Anregungen von Professor Haas und reichern es mit internationalen Best-Practice-Modellen an. "Ein neues Modell sollte man schnell etablieren können", so Kralinger. Einen Blick über den nationalen Tellerrand empfiehlt auch die Evaluierungsstudie. Der VÖZ hatte vor wenigen Wochen das dänische Fördermodell als mögliches Vorbild genannt.

Media-Fit-Paket

Gefallen findet Kralinger am Vorschlag der Evaluierungsstudie ein "Media-Fit-Paket" zusätzlich zur Presseförderung einzuführen, welches unter anderem die Lesekompetenz von Schülern nach französischem Vorbild fördern soll. „Dieses Paket kann als Wegbereiter am steinigen Pfad der Zeitung zum jungen Leser dienen. Wenn es gelingt, die Jugend mit dem Medium Zeitung vertraut zu machen und zugleich ihre Lesekompetenz zu stärken, machen wir Zeitungen zukunftsfit und die Jugend lese-fit – eine Win-Win-Situation für Medienstandort und Gesellschaft.“

Schieflage am dualen Medienmarkt

Die Evaluierungsstudie stellte die erhöhten ORF-Gebühren und die "Quasi-Verdopplung" der Parteienförderung der gekürzten Presseförderung gegenüber.In weiterer Folge bezeichnen die Studienautoren die Werbeabgabe für Printmedien als "besondere Belastung" und empfehlen Steuervorteile, um den Sektor auf solidere Beine zu stellen. ´"Die Studie bestätigt schwarz auf weiß, dass in Österreich medienpolitisch einiges im argen liegt. Die privaten Printmedien sind gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk stark benachteiligt. 2013 ist das Jahr, in dem die Politik diese Schieflage korrigieren muss", so Kralinger. (red)

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