Unternehmen sehen Cyber-Attacken weltweit als Top-Risiko 2024

| Redaktion 
| 16.01.2024

Einer Studie zufolge fürchten 36 Prozent der Befragten Datenpannen, Angriffe auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte und vermehrte Ransomware-Attacken. Ferner steigt die Angst vor Naturkatastrophen.

Cybervorfälle wie Ransomware-Attacken, Datenpannen und IT-Ausfälle sind für Unternehmen weltweit in diesem Jahr das größte Risiko. Die damit eng verknüpften, generellen Betriebsunterbrechungen folgen auf Platz 2, während Naturkatastrophen von Platz 6 auf 3 im Jahresvergleich springen. Auch Feuer und Explosionen (von 9 auf 6) und politische Risiken und Gewalt (von 10 auf 8) sind im diesjährigen Allianz Risk Barometer weiter vorne. Für die aktuelle Ausgabe wurden mehr als 3.000 Risikoexpert:innen aus 92 Ländern nach ihren Top-Unternehmensrisiken befragt.

Das Bild in Österreich

Österreichische Studienteilnehmer:innen identifizierten wie bereits im Vorjahr Cyber-Attacken als Top-Risiko. Lag 2023 die Energiekrise als bestimmendes Thema noch auf Rang 2, wurde diese heuer auf den 8. Platz verdrängt und durch makroökonomische Entwicklungen wie Inflation, Deflation, finanzpolitische Entscheidungen und Sparprogramme abgelöst (2023: Platz 4). Vorgerückt sind auch Sorgen aufgrund von Veränderungen von Gesetzen und Vorschriften wie etwa Sanktionen oder Zölle (Platz 4, 2023: Platz 10). Klimawandel und Naturkatastrophen bleiben auf den Plätzen 5 und 6 bestimmende Themen.

"Naturkatastrophen sind erneut unter den größten Risiken. Unwetter, Dürren, Überschwemmungen und klimatisch bedingte Brände sind auch in Österreich Realität geworden. Hier gilt es für Betriebe entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Auf der anderen Seite brauchen wir Regelungen, die eine gute Naturkatastrophendeckung für Versicherer ermöglichen. Eine Integration in die Feuerversicherung nach dem belgischen Vorbild scheint vor diesem Hintergrund sehr sinnvoll", betont Rémi Vrignaud, CEO der Allianz in Österreich.

Petros Papanikolaou, CEO von Allianz Commercial, kommentiert die globalen Ergebnisse: "Die Top-Risiken und größten Aufsteiger im diesjährigen Risk-Barometer spiegeln die großen Herausforderungen – Digitalisierung, Klimawandel und ein unsicheres geopolitisches Umfeld – wider, mit denen sich Unternehmen auf der ganzen Welt auseinandersetzen müssen. Viele dieser Risiken sind bereits in den jeweiligen Heimatmärkten angekommen. Extreme Wetterereignisse, Ransomware-Attacken oder regionale Konflikte strapazieren die Widerstandskraft von Lieferketten und Geschäftsmodellen auch in diesem Jahr. Makler:innen und Kund:innen von Versicherungen sollten daher wachsam sein und ihre Deckungen entsprechend anpassen."

Cyberattacken auch weltweit führend

Unternehmen aller Größen teilen weltweit die gleichen Sorgen: Cyberattacken, Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen stehen ganz oben auf der Liste der Top-Risiken. Trotz identischer Risikowahrnehmung vergrößert sich der Abstand zwischen großen und kleinen Unternehmen in Hinblick auf ihre Resilienz. Die Corona-Pandemie hat insbesondere große Unternehmen für ein erhöhtes Risikobewusstsein und damit verbundene Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz sensibilisiert. Kleinere Firmen haben häufig weder die Zeit noch die Ressourcen, um eine größere Anzahl von Risikoszenarien zu entwickeln und sich effektiv darauf vorzubereiten. In der Folge dauert es bei ihnen länger das Geschäft nach einem unerwarteten Vorfall wieder auf Kurs zu bringen.

Cyber-Sicherheit bleibt unangefochtenes Top-Risiko 2024 Cyber-Vorfälle (36 Prozent) sind zum dritten Mal in Folge und erstmals mit deutlichem Abstand von fünf Prozentpunkten das Hauptrisiko für Unternehmen. In 17 Ländern, darunter Australien, Deutschland, Frankreich, Indien, Japan, Großbritannien, den USA und auch Österreich stufen Expert:innen Gefahren durch Cyber-Attacken als größtes Risiko ein. 59 Prozent der Befragten nennen Datenpannen als die besorgniserregendste Bedrohung noch vor Angriffen auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte mit 53 Prozent. Ransomware-Attacken treiben ebenfalls mehr als die Hälfte der Unternehmen um, da diese im vergangenen Jahr deutlich zugenommen haben. 2023 sind Schadenfälle gegenüber 2022 um mehr als 50 Prozent gestiegen.

"Kriminelle suchen stets Mittel und Wege um neue Technologien, wie Generative AI, zur Automatisierung und Beschleunigung von Angriffen mit effektiverer Malware und Phishing einzusetzen. Die steigende Anzahl an Vorfällen aufgrund von schwacher Cyber-Sicherheit, hauptsächlich bei mobilen Endgeräten, wird in diesem Jahr erneut die Anzahl der Cyber-Vorfälle erhöhen. Fehlende Cyber-Fachkräfte und die zunehmende Abhängigkeit kleinerer Unternehmen von IT-Outsourcing befeuern diesen Trend zusätzlich", so Scott Sayce, Global Head of Cyber bei Allianz Commercial.

www.allianz.at

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