Im aktuellen LEADERSNET.tv-Wirtschaftstalk zum Thema "Richtig versichert" spricht Paul Leitenmüller, CEO Opinion Leaders Network mit Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Versicherungsmakler. Dabei geht Mojescick auf Fragen zum jährlichen Kongress der Versicherungsmakler:innen ein und beantwortet auch, warum ein neues Bachelor-Studium ins Leben gerufen wurde.
"Existenzzerstörende und existenzgefährdende Dinge"
"Man ist richtig versichert, wenn existenzzerstörende und existenzgefährdende Dinge im Leben abgesichert sind und jene Bereiche, die unnötig sind, weggelassen werden", so der Fachgruppenobmann.
"Einen Versicherungsmakler sollte man als lebensbegleitenden Risikomanager sehen, der mit den Kund:innen analysiert, welche Risiken im vorliegenden Fall existenzgefährdend sind." Das Konzept, das dabei herauskomme, sollte dabei wie ein Maßanzug sein. Denn keine zwei Menschen seien gleich und Situationen seien auch nie dieselben.
Mojescick ist es ein wichtiges Anliegen, den Menschen den Unterschied zwischen einem Versicherungsmakler und einem Vertriebsmitarbeiter einer Versicherung näher zu bringen. "Rechtlich gesehen, ist der:die angestellte Außendienstmitarbeiter:in ein Erfüllungsgehilfe seines Unternehmens, das er:sie auch vertritt", so der Fachgruppenobmann. Der Versicherungsmakler habe die Aufgabe, unter allen Versicherungen - für die spezielle Situation des:der Kund:in - das vernünftigste und passendste Produkt zu finden.
Blick über den Tellerrand
Im Wirtschaftstalk geht es auch um eine wichtige Veranstaltung. Die Fachgruppe Wiener Versicherungsmakler veranstaltet jährlich einen Kongress, der als Branchenhighlight gilt. An diesem Tag versucht die Branche laut Mojescick, so gut wie möglich über den Tellerrand sowie in die Zukunft zu blicken. Das Thema für 2024 steht bereits fest: "Wie viel Mensch verträgt die Zukunft?".
"Wenn man den Planeten fragen würde, wie viele Menschen er verträgt, würde dieser 'gar keinen' antworten. Aber wir sind eben neun Milliarden. Es ist eine sehr philosophische Frage, die niemand beantworten kann. Ich glaube, es geht gar nicht darum, ob wir die zehnte Milliarde auch noch vertragen werden, sondern darum, wie die Menschen in der Zukunft miteinander umgehen. Wenn man schaut, was alles auf diesem Planeten passiert, dann haben wir viel Arbeit vor uns", so der Versicherungsexperte.
Komplexer Beruf
Ein weiteres großes Thema des Gesprächs ist die Fortbildung. Dieses Jahr hat man ein Bachelorstudium auf der FHWien der Wiener Wirtschaftskammer ins Leben gerufen. Mojescick fungierte dabei als Initiator. "Der Beruf ist enorm komplex geworden. So kam mit dem EWR-Beitritt die Vertragsfreiheit, durch die eine Rechtsberatung erforderlich wurde. Zudem haben sich durch neue Situationen auch neue Produkte entwickelt – denken wir an Cybersicherheit, Berufsunfähigkeitsversicherung oder Absicherung von Naturkatastrophen", so der Fachgruppenobmann über die Hintergründe des Studiengangs.
Das Studium ist demnach so aufgebaut, dass es zu 45 Prozent aus reinen Rechtsthemen besteht, die ausschließlich von Jurist:innen unterrichtet werden, und zu 45 Prozent aus branchenspezifischen fachlichen Themen, die von Expert:innen der Branche geleitet werden. Die restlichen zehn Prozent bilden betriebswirtschaftliche Themen. LEADERSNET.tv war bei der Gründung des Studiengangs dabei.
Weiterführende Antworten
Was Helmut Mojescick zu den angeführten und weiteren Themen wie dem Fachkräftemangel noch sagt, erfahren Sie im LEADERSNET.tv-Video und im -Podcast. Im Video sehen sie außerdem, den diesjährigen Kongress der Versicherungsmakler:innen, welcher sich mit dem Jahresthema der Wiener Versicherungsmakler, "Sehnsucht Analogie", beschäftigte.
www.wko.at
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