Österreichische Datenschützer wollen X in die Schranken weisen

Die österreichische Datenschutzorganisation noyb wirft dem Kurznachrichtendient X (ehemals Twitter) einen Verstoß gegen die DSGVO und den DSA vor und reichte Beschwerde ein. Der Verein rund um den Datenschutzaktivisten Max Schrems verortet einen Missbrauch sensibler Daten für Microtargeting: Für die gezielte Werbung sollen Informationen zu politischen Ansichten und der religiösen Überzeugung der User:innen genutzt werden, was eine Rechtsverletzung der Datenschutzgrundverordnung darstelle. Erst vor wenigen Wochen reichte noyb diesbezüglich eine Beschwerde gegen die EU-Kommission ein. Auf der Homepage von noyb argumentiert Felix Mikolasch, Datenschutzjurist bei noyb, folgendermaßen: "Nachdem wir unsere erste Beschwerde in dieser Angelegenheit eingereicht haben, hat die EU-Kommission einen Werbestopp auf X verhängt. Um diesem Vorgehen generell ein Ende zu setzen, muss nun auch gegen X vorgegangen werden."

🚨 GDPR complaint against X (Twitter) over illegal micro-targeting for chat control ads!

The platform unlawfully used the political views and religious beliefs of its users to determine whether they should see an ad campaign from the EU Commission.https://t.co/3S5RKhFLeo

— noyb (@NOYBeu) December 14, 2023

David gegen Goliath

Die DSGVO schützt politische Einstellung und religiöse Überzeugung in der DSGVO Schutz. Die Werberichtlinien von X schließen die Nutzung dieser Daten im Zusammengang mit Targeting aus, doch noyb wirft dem Kurznachrichtendienst vor, genau dies zu tun. 

noyb konnte heuer bereits einen Sieg im Datenschutz-Kampf gegen einen anderen Tech-Riesen – Meta – verbuchen. Im Mai hat der zehnjährige Fall über Metas Beteiligung an der US-Massenüberwachung zu einer ersten Entscheidung geführt. Die Facebook-Mutter Meta muss jede weitere Übermittlung europäischer personenbezogener Daten an die Vereinigten Staaten unterbinden, darüber hinaus verdonnderte der Europäische Datenschutzausschuss das Unternehmen zu einer Strafe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro (LEADERSNET berichtete).

www.noyb.eu