Mittelgroße Skigebiete unter Druck

Vermarktungsideen gesucht. 

Wintersport trägt mehr als sechs Mrd. Euro  zu Österreichs Wirtschaftsleistung bei und ist damit eine der wirtschaftlich potentesten Sparten. Die großen Flaggschiffe des alpinen Skilaufs, vom Arlberg bis Schladming, wachsen und gedeihen. Dörfliche Schlepplifte wiederum haben nur eine Chance, wenn sie in einer Skifahrerregion von den Gemeinden oder Ländern zumindest mitfinanziert werden. Anlässlich des Neuerscheinen des Ski Guides Austria 2013 diskutierten Nationalratsabgeordneter Franz Hörl, Tourismus-Spartenobmann Johann Schenner, Georg Hoblik, Vorstand der Silvretta-Montafon AG, Ski Guide Austria-Autor und -Herausgeber Günter Fritz, Ski-Guide-Austria-Autor Fred Fettner und Ski Guide Austria-Co-Herausgeber Germanos Athanasiadis.

"Die Kleineren haben das Zusatzproblem niedrigerer Lage“, sieht Hoblik, nicht nur den Umfang des Pistenangebots als Kriterium. Niedrigere Lage sei mehrfach ein Handikap: Die Schneeproduktion ist schwieriger und mit höherem Aufwand verbunden. Die Erträge aufgrund günstigerer Liftpasspreise aber geringer und Investoren agieren noch zurückhaltender.  Die von den Marktführern geprägten Anforderungen des Gastes an Komfort und Pistenqualität sei aber überall  gleich. Wobei die Liftpasspreise für Urlaubsgäste nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. "In unseren Häusern hat sich noch kein Gast über die Liftpreise beschwert. Schon eher über die Präparierung", erzählte Schenner aus seinem Hoteliersalltag.

Organisatorische Zusammenschlüsse

Eine weitere Methode zur Stärkung mittelgroßer Skigebiete sei deren rein organisatorischer Zusammenschluss. Allen Varianten sei gemein, dass sie zumindest als Starthilfe öffentliche Unterstützung beanspruchen.
Mittelgroße Skigebiete haben aber auch eigenständig Chancen. Vor allem durch kreative Ideen. "Am Kreischberg funktioniert’s: Jüngeres Publikum, günstiger Preise, volle Pensionen und einfache Hotels", führt Schenner den Snowboard-Spezialisten als Beispiel an. Anfänger, Familien, Freerider und Wiedereinsteiger werden als weitere Möglichkeiten zur Spezialisierung gesehen. Entscheidend sei aber die Zusammenarbeit von Region und Skigebiet.

Skifahren wird teurer

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat bei seinem Test insgesamt 80 österreichische Skigebiete unter die Lupe genommen und die Preise von Sechs-Tageskarten für eine vierköpfige Familie verglichen. Auch hier zeigte sich, dass sich kleine Skigebiete immer öfter zu großen Skiverbünden zusammenschließen. Die Mehrtageskarten für Familien gelten dann zwar für die ganze Region, sie sind dadurch aber auch entsprechend teurer. Teilweise beträgt die Preissteigerung im Vergleich zum Vorjahr fast vier Prozent. Am teuersten urlaubt man am Arlberg, in Sölden und Kitzbühel. Die Skischaukel Gaißau-Krispl-Hintersee zählt nach der jüngsten Erhebung zu den besonders preisgünstigen Familienskigebieten in Salzburg und Österreich. (red)

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