Das Betriebsklima optimieren, Verbesserungspotenziale entdecken oder Mitgestaltung ermöglichen: Es gibt vielerlei Gründe, das Feedback des Teams einzuholen. Doch was halten die Befragten selbst von Mitarbeiter:innenbefragungen und welche Veränderungen erhoffen sie sich davon? Antworten darauf liefert eine aktuelle Umfrage des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent in Kooperation mit der Brandmeisterei unter 603 heimischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Eines gleich vorweg: Der Wunsch, gehört und gefragt zu werden, ist bei den heimischen Arbeitnehmer:innen stark ausgeprägt.
Feedbackmöglichkeiten sind erwünscht
Rund zwei Drittel der Umfrageteilnehmer:innen stehen Mitarbeiter:innenbefragungen sehr oder eher positiv gegenüber. Das Bedürfnis nach Mitwirkung zeigt sich auch deutlich in der Teilnahmebereitschaft an einer zukünftigen internen Erhebung. Während 6 von 10 Befragten auf jeden Fall und knapp ein Drittel eher schon mitmachen würden, lehnen nur 5,6 Prozent eine Beteiligung ab. In der Gruppe jener, die bisher noch zu keiner Mitarbeiter:innenbefragungen eingeladen wurden, äußert gut die Hälfte den Wunsch, zukünftig die Möglichkeit dazu zu erhalten. Hier sind es besonders die jüngeren Generationen (GenZ 65 Prozent und Millennials 57 Prozent), die miteinbezogen werden möchten. Die GenX und die Babyboomer teilen diesen Wunsch mit 42 Prozent bzw. 46 Prozent in vergleichsweise geringerem Ausmaß.
Erwartungshaltung der Befragten
Dass Feedback und Anregungen auch ernst genommen werden, ist den Befragten ein zentrales Anliegen: 89 Prozent erwarten sich im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung echtes Interesse an der Meinung der Belegschaft. 86 Prozent ist es wichtig, dass die Ergebnisse berücksichtigt und Veränderungen initiiert werden. Wolfgang Krapesch von der Brandmeisterei fasst das so zusammen: "Wenn der Arbeitgeber fragt, sollte dieser auch bereit sein zuzuhören. Ernst genommenes Feedback der Mitarbeiter:innen ist an sich schon ein starkes Zeichen der Wertschätzung und bietet darüber hinaus eine enorme Entwicklungschance."
Anonyme Erhebung bevorzugt
Jeweils rund ein Drittel der Umfrageteilnehmer:innen befürwortet, dass die Mitarbeiter:innenbefragungen von einem externen Unternehmen durchgeführt wird (35 Prozent), oder dass diese zumindest extern unterstützt wird (38 Prozent). "Unternehmen sind gut beraten, die Befragung transparent und anonym durchzuführen. Informationen über die Ziele, die Ergebnisse und auch die weiteren Schritte sind notwendig für das Vertrauen der Befragten in den Prozess", so Thomas Schwabl, CEO von Marketagent.
Ernüchterndes Outcome
Für bisherige Erfahrungen mit betrieblichen Erhebungen gibt es allerdings keine Bestnoten: Das Feedback von Arbeitnehmer:innen, in deren Unternehmen bereits Mitarbeiter:innenbefragungen durchgeführt wurden, zeigt, dass viele Arbeitgeber:innen den Erwartungen der Belegschaft noch nicht gerecht werden. Nur jeweils rund die Hälfte ist mit der Kommunikation der Resultate zufrieden (53 Prozent) bzw. hat den Eindruck, dass im Rahmen der Mitarbeiterbefragung echtes Interesse an der Belegschaft und ihren Meinungen gezeigt wurde (47 Prozent). Ein Ernstnehmen der Ergebnisse und Einleiten von Veränderungen haben nur vier von zehn wahrgenommen. Nur 15 Prozent waren damit sehr, rund ein Drittel immerhin eher zufrieden, ein Fünftel hatte sich ein gänzlich anderes Outcome erhofft.
www.brandmeisterei.at
www.marketagent.com
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