Laut einer aktuellen Deloitte Trendanalyse wollen Unternehmen in den kommenden Monaten verstärkt in ihre Marketingmaßnahmen investieren. Ein besonderer Fokus liege dabei auf dem Thema Nachhaltigkeit und neuen Technologien. Das Beratungsunternehmen hat auf Basis einer Umfrage unter mehr als 1.000 Marketingverantwortlichen weltweit sowie qualitativer Interviews vier zentrale Marketing-Trends für 2023 identifiziert. Dabei zeige sich, dass den Firmen der Stellenwert von gutem Marketing in dem aktuell herausfordernden Umfeld durchaus bewusst sei.
"In Krisenzeiten müssen Unternehmen optimieren und den Sparstift ansetzen. Die Kreativabteilungen trifft es dabei oft als erstes. Dabei braucht es genau dann innovative Köpfe und starke Kommunikationskampagnen. Das scheinen die Unternehmen jetzt erkannt zu haben: Sie feilen intensiv an ihren Marketingstrategien und sind bereit, dafür auch Geld in die Hand zu nehmen", erklärt Marcus Riedler, Partner bei Deloitte Österreich.
Trend 1: Wirtschaftlicher Unsicherheit mit Wachstum begegnen
Durch die weltwirtschaftliche Lage und steigende Inflation stehen aktuell viele Marketingverantwortliche unter finanziellem Druck. Doch anstatt ihre Ausgaben zu senken, wollen 75 Prozent der Befragten auf Wachstum setzen und in ihre Marketingmaßnahmen investieren. Vor allem die Erschließung neuer Märkte sowie die Implementierung neuer digitaler Technologien sollen im Marketingbereich vorangetrieben werden.
"Ein verstärkter Fokus auf Innovation und Technologien kann die eigene Marke stärken und das Unternehmensprofil nach außen hin schärfen. Technologie-Plattformen beispielsweise können die Zusammenarbeit mit Kund:innen sowie Kooperationspartner:innen unterstützen und Daten für Wachstumsentscheidungen liefern", analysiert der Experte.
Trend 2: Interne Nachhaltigkeitsinitiativen stärken
Weiters zeigt die Studie, dass das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile auch im Marketing hohe Priorität hat. 85 Prozent der befragten Führungskräfte wollen hier vor allem in interne Maßnahmen investieren, was ein Zeichen dafür sei, dass sie das Thema ernsthaft angehen wollen. Neben der entsprechenden Optimierung interner Marketingpraktiken und der Förderung nachhaltigerer Produkt- und Dienstleistungsangebote würden aber auch langfristige Nachhaltigkeitsverpflichtungen auf der To-do-Liste für 2023 stehen.
"Wir bemerken seitens der Unternehmen große Anstrengungen, nachhaltiger zu agieren und die eigenen Geschäftsmodelle entsprechend zu gestalten. Marketing spielt hier eine wichtige Rolle: Sei es zur Bewusstseinsbildung bei den Mitarbeiter:innen oder für die externe Kommunikation mit relevanten Stakeholdern", bestätigt Riedler.
Trend 3: Mehr Raum für Kreativität schaffen
Laut den Befragten ist Kreativität ein nicht zu unterschätzendes Schlüsselelement für Unternehmenswachstum. Der Studie zufolge würden sich Betriebe mit starkem Wachstum vor allem durch ihr kreativitätsförderndes Arbeitsklima von weniger stark wachsenden Mitbewerber:innen unterscheiden. Daher liege in den kommenden Monaten ein großer Marketing-Fokus auf kreativen Kollaborationen.
"Unternehmen sollten jetzt ihre Rahmenbedingungen für kreatives Schaffen optimieren, um das interne Potenzial voll ausschöpfen zu können. Vor allem die Förderung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit und der Risikobereitschaft kann sich hier positiv auswirken", so der Deloitte Experte.
Trend 4: Auf neue Technologien setzen
In der Marketingwelt ist es wichtig, sich mit technologischen Innovationen auseinanderzusetzen. Zwei Technologien seien laut der Umfrage in den nächsten Monaten für Marketing-Belange besonders vielversprechend: So planen 41 Prozent der befragten Marketingverantwortlichen ihre Werbestrategien mit Blockchain zu stützen, 84 Prozent wollen in den kommenden zwei Jahren mit Erfahrungen aus dem Metaverse nutzen.
"Viele Marketing-Spezialist:innen versprechen sich durch Blockchain und Metaverse einen Wettbewerbsvorteil und sind von deren Relevanz überzeugt. Auch heimische Unternehmen sollten die technologischen Entwicklungen genau im Auge behalten, mögliche Einsatzgebiete identifizieren und so die Weichen für eine zukunftsgerichtete Marketingstrategie stellen", sagt Riedler abschließend.
www.deloitte.at
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