Der verkaufsoffene Marienfeiertag hat heuer das dritte Adventwochenende und damit die heiße Phase im Weihnachtsgeschäft 2022 eingeleitet, so der Handelsverband. Jene Händler:innen, die sich für eine Öffnung ihrer Geschäfte entschieden haben, dürften sich über solide Umsätze und höhere Warenkörbe freuen, wobei große regionale Unterschiede und ein starker Zug zu den Einkaufszentren verzeichnet worden wäre.
Rund 40 Prozent der Geschäfte blieben geschlossen
Galt der 8. Dezember im Handel stets als "fünfter Einkaufssamstag", so habe er angesichts der Teuerungskrise spürbar an Bedeutung verloren, heißt es vom Handelsverband. Für einen großen Teil der Händler:innen sei er schlicht nicht leistbar. Im Vorjahr mussten die Geschäfte ihre Pforten aufgrund des harten Lockdowns geschlossen halten. Heuer hätten sich viele Lebensmittelhändler:innen, Drogerien und auch einige Non-Food-Händler:innen gegen eine Öffnung entschieden – zumindest an jenen Standorten, wo es keine Offenhaltepflicht seitens der Shoppingcenter-Betreiber gibt. Im Möbel-, Spielwaren-, Buch- und Sporthandel hätten hingegen die meisten Shops geöffnet.
"Die Mehrheit der Non-Food-Händler:innen hat heute darauf gesetzt, gute Umsätze durch das günstige Timing mit der Auszahlung der Weihnachtsgelder zu erwirtschaften. Weniger Spontankäufe aber viele weihnachtliche Zielkäufe haben zu höheren Warenkörben geführt", bestätigt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. "Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt und durch die Teuerungskrise haben allerdings rund 40 Prozent der heimischen Geschäfte am heurigen Marienfeiertag geschlossen gehalten. Ursächlich waren die höheren Personalkosten, die Schwierigkeit des Mitarbeiter:inneneinsatzes und die hohen Energiepreise. Manche Händler:innen halten am 8. Dezember auch traditionell geschlossen, um das Employer Branding zu stärken."
"Nächste zwei Wochen werden entscheidend sein"
"Heute war für viele ein guter Tag, aber eben nur für einen Teil, weil für viele Händler:innen die Konditionen nicht machbar sind. Die herausfordernde Gesamtsituation im Handel bleibt auch nach dem heutigen Marienfeiertag, der auf der Umsatzseite einen Bonus, auf der Kostenseite einen Malus darstellt", so Will. "Das Weihnachtsgeschäft ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Die kommenden zwei Wochen werden entscheidend sein. Genauso ist es mit Reformen. Die Arbeitsmarktreform ist essentiell, um den Wirtschaftsstandort abzusichern, wie auch ein Energiekostenzuschuss II, der die Händler:innen in diesem Marktversagen stützt."
www.handelsverband.at
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