ÖBB Rail Cargo Group erweitert internationales Netzwerk

| Redaktion 
| 21.11.2022

Es gibt neue Niederlassungen in China und Serbien.

Am Montag präsentierten ÖBB CEO Andreas Matthä und Clemens Först, Vorstandssprecher ÖBB Rail Cargo Group (RCG), die Expansionspläne der RCG im Lichte der vielen Herausforderungen des Schienengüterverkehrs in Europa.

"System- und versorgungsrelevant"

Andreas Matthä: "Auch heuer hat der Schienengüterverkehr, und speziell die ÖBB Rail Cargo Group mit ihren Mitarbeiter:innen, unter Beweis gestellt, wie verlässlich, system- und versorgungsrelevant der Bahntransport ist. Speziell freut es mich, dass wir die Menschen und die Wirtschaft in der Ukraine mit unseren Leistungen unterstützen können. So transportieren wir dieser Tage die millionste Tonne Getreide aus der Ukraine hinaus in die Welt. Wir zählen damit zu den führenden Bahnunternehmen, die hier Hilfe leisten."

Investitionen für klimaschützende Abfalltransporte

Als Marktführer in Österreich treibe die RCG weitere relevante Projekte voran: "Wir bereiten uns mit Investitionen von 75 Millionen Euro in neues Wagenmaterial intensiv auf die Änderungen im Abfallwirtschaftsgesetz ab Jänner 2023 vor. Wir werden auf dieser Basis dann zunehmend mehr Abfalltransporte von der Straße auf die Schiene verlagern können", unterstreicht CEO Matthä.

Überdies werde der weltweit erste Zollfreikorridor vom Hafen Triest zum Dry Port Villach zusätzliche Straßentransporte auf die Schiene lenken. Matthä: "Dieses Projekt ist von großer Bedeutung für uns – Villach liegt künftig am Meer und wird zum Eintrittstor für Waren aus der ganzen Welt in die EU. Und sie kommen auf der Schiene. Alle unsere Maßnahmen zielen insgesamt darauf ab, unseren wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Der Vergleich macht sicher: Der Transport von einer Tonne Fracht mit der Bahn ist 30-mal klimafreundlicher als mit dem Lkw."

Europäische Nummer Zwei

RCG Vorstandssprecher Clemens Först schlägt in die selbe Kerbe und führt aus, wie die europäische Nummer Zwei unter den Bahnlogistikunternehmen international expandiert: "Systemrelevanz ist das Schlagwort des Jahres. Wir sind das nachhaltige logistische Rückgrat der österreichischen und europäischen Wirtschaft und investieren intensiv in den Ausbau unseres Netzwerks – und zwar in Richtung China und verstärkt am Balkan: Mit 1. Jänner 2023 sind wir mit einer Niederlassung in Shanghai operativ tätig. Dabei soll auch vor allem der Transportweg auf dem Mittelkorridor weiter ausgebaut werden. In Belgrad haben wir darüber hinaus eine weitere Carrier-Gesellschaft mit Start im ersten Quartal 2023 gegründet. Serbien wird somit das 13. Land in Europa sein, wo wir mit eigenen Lokomotiven und Personal qualitativ hochwertige und preislich attraktive Schienentransporte durchführen." 

Angesichts der volatilen Energiepreise in Europa sei das nächste Jahr aber auch mit einem deutlichen Anstieg der Preise für RCG Kunden verbunden, betont Först weiter: "Auch wir sind als energieintensives Unternehmen von massiven Preissprüngen am Energiemarkt betroffen und müssen daher unsere Mehrkosten an unsere Kunden weitergeben – dieser Schritt ist angesichts der derzeitigen Entwicklungen unumgänglich, erfolgt aber transparent und fair in Abstimmung mit jedem einzelnen unserer Kunden."

Wettbewerbsbedingungen verbessern

Schließlich streicht ÖBB CEO Matthä hervor, dass die Bahn faire Rahmenbedingungen brauche: "Der Schienengüterverkehr ist die Grundvoraussetzung für das Erreichen der Klimaschutzziele. Aber für die notwendige Verkehrswende brauchen wir faire Kostenwahrheit im Verkehrssektor. Allein in Österreich sind die externen Kosten (u.a. Lärm-, Stau- und Unfallkosten) beim Lkw dreimal höher als bei der Bahn. Diese Kosten werden aber nicht von den Verursachern getragen, sondern von den Steuerzahler:innen. Hier muss sich dringend etwas ändern – für die Zahlenden, aber auch für die Schiene und damit für das Klima."

www.railcargo.com

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