ÖBB setzen auf Datenbrillen im Verschub

| Dejan Filipovic 
| 08.11.2022

Die "Smart Glasses" wurden für das Training individuell auf die Bedürfnisse der Eisenbahnbranche abgestimmt.

Die Österreichischen Bundesbahnen sind auf die Sicherheit ihrer Mitarbeiter:innen bedacht. Um Unfälle und mögliche Verletzungen im Verschub zu vermeiden, geht nach einer 15-monatigen Pilotphase das Projekt "Augen:Blicke – Eyetrackertraining" mit der Datenbrille VPS 19 in den regulären Betrieb.

Laufende Verbesserung

Laut den ÖBB sind rund 75 Prozent aller Abweichungen im Verschub auf den Menschen zurückzuführen. Die Arbeit verlange höchste Konzentration von den Mitarbeiter:innen und laufende Verbesserungen der Aus- und Fortbildung. Um die Aufmerksamkeit der Belegschaft zu erhöhen und so den Job sicherer zu gestalten, wurde das "Klassenzimmer" während des Projektes auf die Schienen an acht Verschubknotenpunkten verlegt. Dabei trainierten die Mitarbeiter:innen mit Hilfe der Datenbrille in ihrer alltäglichen Arbeitsumgebung.

Funktionen der Datenbrille

Die Brille soll durch Eye-Tracking ermitteln, wohin die jeweiligen Personen während der Verschubfahrt blicken und ob sie durch Störfaktoren abgelenkt werden. Mittels eines Videostreams können die Trainer:innen die Arbeit der Kolleg:innen live verfolgen und mögliche Ablenkungen gleich im Stream identifizieren. Das Video verbleibt im Anschluss als persönliches Trainingsvideo bei den Mitarbeiter:innen. Weitere Daten sollen laut der ÖBB nicht gespeichert werden.

"Die Sicherheit unserer Mitarbeiter:innen im Verschub hat höchste Priorität", erklärt Florian Pfeffer, Leiter Sicherheit und Notfallmanagement bei der ÖBB-Infrastruktur AG, Geschäftsbereich Betrieb und fügt hinzu: "Das Pilotprojekt hat gezeigt, dass die Mitarbeiter:innentrainings mit der Eye Tracking-Datenbrille sehr positive Lerneffekte haben und unsere Mitarbeiter:innen bei einer sicheren Verschubabwicklung unterstützen. Das eigene Blickverhalten visualisiert zu sehen, bewirkt echte Aha-Erlebnisse. Wir freuen uns sehr, dass wir das Projekt aufgrund des Erfolgs nun in den Regelbetrieb überführen können". 

www.oebb.at

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