Ein Blick hinter die Kulissen des Wirecard-Skandals und ein unverzichtbarer Check-up zur Whistleblower-Richtlinie

Der "Compliance Solutions Day" ging heuer unter dem Motto "Vertrauen und Kontrolle" über die Bühne.

Mittlerweile ein Fixtermin im Kalender eines jeden Compliance-Verantwortlichen, drehte sich die von LexisNexis im Schloss Schönbrunn veranstaltete Fachkonferenz in diesem Jahr ganz um die Herausforderungen und Stolpersteine zur in Kürze in Kraft tretenden Whistleblower-Richtlinie. Immerhin müssen ab 2022 tausende österreichische Firmen ein Hinweisgebersystem betreiben.

Die Teilnehmer:innen erhielten außerdem wichtige Updates zu den Grenzen zwischen erlaubten Zuwendungen und strafbarer Korruption und dem Spannungsverhältnis von Vertrauen und Kontrolle in Human Resources. Ein Vortrag über die Relevanz von Inklusion und Diversität in Compliance-Management-Systemen rundete die Veranstaltung thematisch ab.

Vertrauen gewinnen und festigen

Für Susanne Mortimore, Geschäftsführerin von LexisNexis Österreich, gilt es für Compliance mehr denn je, das Vertrauen von Kunden, Geschäftspartnern und Aufsichtsbehörden zu festigen oder wiederzugewinnen: "Das Thema Whistleblowing beschäftigt derzeit die Compliance-Community wie kaum ein anderes. Ziel der Veranstaltung ist es, vor allem die Compliance-Verantwortlichen dabei zu unterstützen, die EU-Hinweisgeberrichtlinie und deren Umsetzung im Unternehmen zu implementieren und außerdem für einen vertrauensvollen Umgang damit zu sorgen."

Die dazu dienenden Vorträge und Roundtables wurden vom Auftritt von drei hochkarätigen Keynote-Speakern eingerahmt, die dabei halfen, die eigenen Sichtweisen zu hinterfragen oder zu festigen: Der bekannte Compliance-Pionier und Mitglied der Geschäftsführung bei Novartis Klaus Moosmayer, eröffnete den Vortragsreigen des "Compliance Solutions Day" mit einer virtuellen Keynote aus München, gab den Blick auf das Zusammenspiel zwischen Compliance und Kultur frei und darauf, welchen Stellenwert Ethik im Unternehmen dabei spielt.

Martin Schweer von der Universität Vechta widmete sich in seinem Vortrag den Themen Vertrauen, Selbstvertrauen, sozialer Verantwortung und deren Auswirkungen auf Organisationen auf wissenschaftlicher Ebene und ging auf die Anforderungen an eine nachhaltig gelingende Compliance-Kultur ein.

Kaltschnäuzigkeit und Arroganz

Pav Gill, der Unternehmensjurist aus Singapur hat als Whistleblower entscheidend zur Aufklärung des Wirecard-Skandals beigetragen und gab persönliche Einblicke in seine packende Geschichte. Er ließ im Podiums-Talk mit Die-Presse-Chefredakteur Rainer Nowak mit seinen Aussagen über die Kaltschnäuzigkeit und Arroganz krimineller Zirkel innerhalb des ehemaligen Börsenlieblings Wirecard tief blicken.

Wie es dem Compliance Officer in einem sowohl stark überwachten als auch sehr dynamischen Umfeld wie der Finanzbranche gelingen kann, zum Mitgestalter erfolgreicher Finanzdienstleistungen zu werden, wurde in der von Doris Wohlschlägl-Aschberger moderierten Podiumsdiskussion mit Rudolf Biwald (Generali Versicherung AG), Philipp Harsdorf-Enderndorf (LGT Österreich), Richard Hübler (RBI AG) und Elena Scherschneva (Expertin für Geldwäscheprävention) vertieft.

Digitale Event-Plattform

Ein dichtes Programm an Fachvorträgen, Keynotes, Diskussionen und Round-Tables stand auf dem Programm. Wie bereits 2020 konnten die Teilnehmer:innen über eine digitale Event-Plattform die zahlreichen Networking und Interaktionsmöglichkeiten von zu Hause oder vom Arbeitsplatz nutzen. Knapp 20 Aussteller:innen ergänzten die Vorträge mit Informationen zu Softwarelösungen und Dienstleistungen. (red)

Eindrücke finden Sie hier.

www.csd2021.at

www.compliance-praxis.at

www.lexisnexis.at

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