Wiener Büromarkt: Otto Immobilien sieht "fulminanten Start" ins neue Jahr

Scheffler: "Spürbare Zuversicht" – Keine Preisreduktionen zu erwarten.

Der Wiener Büromarkt hat nicht nur die COVID-Situation bis dato gut gemeistert, er hat sogar ein beachtliches Ergebnis im ersten Quartal 2021 hingelegt. Die Vermietungsleistung (Für Büroflächen gemäß den Qualitätsstandards des Vienna Research Forums (moderne Büroflächen, ab 1990 gebaut/generalsaniert mit gewissen Qualitätskriterien – Anm. d. Red.) in diesem Zeitraum lag bei knapp über 37.000 Quadratmeter und war damit ein Spitzenwert der vergangenen fünf Jahre, heißt es im aktuellen Büromarkt-Update von Otto Immobilien.

Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2020 wurden lediglich 13.000 Quadratmeter vermietet, was allerdings ein Negativrekord der vergangenen fünf Jahre bedeutete. "Der Grund für diese starke Vermietungsleistung heuer ist eine spürbare Zuversicht der Nutzer", sagt Steven Bill Scheffler, Teamleiter Bürovermietung bei Otto Immobilien. Scheffler gibt aber zu bedenken, dass auch einige Vermietungen aus dem Dezember 2020 in das neue Jahr verschoben wurden.

Gut gefüllte Pipeline

Im Jahr 2021 ist laut Otto Immobilien ein Fertigstellungsvolumen von rund 130.800 Quadratmetern zu erwarten. Im vergangenen Jahr belief sich die Neubaufläche auf 87.700 Quadratmeter. Von den fertig gestellten Flächen ist jedoch ein Großteil für das heurige Jahr bereits vorverwertet. "Rund 70 Prozent der auf den Markt kommenden Flächen haben sich Mieter bereits gesichert und diese stehen daher nicht mehr zur Verfügung", erläutert Martin Denner Leiter Immobilien Research.

Im laufenden Jahr wird im modernen Bürobestand mit einer Vermietungsleistung von rund 160.000 Quadratmetern gerechnet. Das sind lediglich 28.000 Quadratmeter weniger als 2020, das mit einer Leistung von 188.000 Quadratmeter ein durchschnittliches Jahr war (Fünf-Jahres-Durchschnitt – Anm. d. Red.). Angesichts der geringen Fertigstellungen stellt dies für Scheffler "ein sehr positives Signal im aktuellen Umfeld dar." Das bedeutet einerseits, dass sich die Corona-Krise mit allen ihren wirtschaftlichen Problemen nicht so stark wie erwartet in der Bürovermietung niederschlägt. Andererseits werden dadurch auch die vorhandenen Büroflächen vom Markt aufgesogen und die Leerstandquote bleibt mit 3,9 Prozent relativ gering.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Viele Nutzer prüfen derzeit ihren Bedarf und versuchen, Flächen zu optimieren oder sich frühzeitig wichtige Expansionsoptionen zu sichern. "Selten war die Evaluierung der Büroflächensituation der Unternehmen so präsent", erklärt Scheffler. Eine der Folgen daraus sind großflächige Untervermietungen. Dieser Trend ist aber nicht spezifisch für den österreichischen Markt, sondern eine Entwicklung, die sich auf Grund der wirtschaftlichen Situation derzeit durch alle internationalen Büromärkte zieht.

Im internationalen Vergleich bewegen sich die Untervermietungen jedoch in Wien in einem überschaubaren Maße. Scheffler: "In Anbetracht der geringen Leerstandquote von 3,9 Prozent sind diese Verfügbarkeiten sogar förderlich, um das Marktgefüge stabil zu halten bis das Fertigstellungsvolumen wieder anzieht." Stabilität sei auch ein Kennzeichen des Mietpreisniveaus am Büroflächenmarkt. Scheffler erwartet daher auch unter den aktuellen Umständen "keinerlei Preisreduktionen – weder kurzfristig noch mittelfristig." (as)

www.otto.at

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