Regelmäßige und rasche Tests sind ein essentielles und wirkungsvolles Mittel bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie. Nach dem erfolgreichen Verlauf des Ende Jänner gestarteten Pilotprojekts, für das sich 5.500 Wiener Betriebe und Organisationen mit mehr als 330.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angemeldet haben, machen Stadt Wien und Wirtschaftskammer Wien (WKW) das Testangebot von "Alles gurgelt!" nun allen Wienerinnen und Wienern zugänglich.
Abgabe an über 620 Standorten möglich
Um dieses europaweit einzigartige Projekt zu ermöglichen, wurden in Zusammenarbeit mit den ausschließlich österreichischen Projektpartnern die Laborkapazitäten und das Abgabenetzwerk massiv erweitert. Nach der Registrierung über die Website allesgurgelt.at und die WebApp von Testkit-Hersteller Lead Horizon können die Testkits weiterhin in 152 Bipa-Filialen in ganz Wien abgeholt werden.
Die Abgabe der Proben ist nun an allen über 620 Rewe-Standorten – Billa, Merkur, Bipa, Penny sowie Tankstellen mit Rewe-Shops – in ganz Wien möglich. Dank der Tankstellen-Shops ist das auch am Sonntag möglich. Die Abgabestellen sind in der Regel bequem erreichbar: 70 Prozent der Wienerinnen und Wiener können eine solche Filiale, laut Auskunft der Stadt Wien und der WKW, in fünf Minuten Gehzeit erreichen, 100 Prozent innerhalb einer Fahrzeit von fünf Minuten mit dem Auto. Für die nächsten Tage wurden 1,5 Millionen Testkits vorbereitet, pro Woche sollen weitere 1,2 Millionen Kits ausgeliefert.
High-Tech-Labor analysiert 200.000 Proben am Tag
Für die Auswertung der großen Probenmengen hat das Labor der Wiener Lifebrain Group die Kapazitäten massiv aufgestockt: Im auf drei Stockwerke erweiterten Laborbereich des Pavillon 17 am Gelände der Klinik Penzing stehen 135 moderne Analysegeräten und Robot-Systemen zur Verfügung.
Zusätzlich wurde in den letzten Wochen der Pavillon 16 für die umfangreiche Logistik und Administration der hunderttausenden "Alles gurgelt!"-Proben saniert. Aktuell kann das Lifebrain-Labor bis zu 200.000 Proben pro Tag per PCR-Verfahren analysieren. Eine weitere Ausweitung dieser Wochenkapazität von 1,4 Mio. Proben ist im Bedarfsfall möglich.
Nutzung für Betriebe und Schulen möglich
Neben dem privaten Gebrauch als Eintrittstests etwa für körpernahe Dienstleister wie Frisöre sind die behördlich anerkannten PCR-Tests auch für weitere Bereiche anwendbar. So können sie weiterhin von Betrieben für die künftig ausgeweiteten Testungen von Mitarbeitern genutzt werden. Und auch für alle Wiener Schüler ist eine Teilnahme möglich, das Programm kann nach den verlängerten Osterferien für Testnachweise an Schulen genutzt werden.
Bereits realisiert wurde eine Kooperation mit den Wiener Horten hinsichtlich der Betreuung von Kindern in den Osterferien. Neben den Wienern steht das Programm auch allen in Wien arbeitenden Personen aus anderen Bundesländern zur Verfügung. Eine Abgabe der Proben ist aber nur in Wiener Rewe-Standorten möglich.
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, WKW-Präsident Walter Ruck, Bürgermeister Michael Ludwig, Bipa-Geschäftsführer Thomas Lichtblau und Lifebrain-CEO Michael Havel © Florian Wieser
Für Sozial- und Behinderteneinrichtungen ist eine Eingabe der Daten auch durch eine dafür zuständige Person der Einrichtung möglich – Testpersonen können zuhause gurgeln oder vor Ort. Ältere Personen können das Angebot mit Unterstützung von Angehörigen oder Freunden nutzen. Ergänzt wird "Alles gurgelt!" von den anderen Testschienen der Stadt wie Teststraßen oder Checkboxen, die natürlich weiterhin zur Verfügung stehen, sowie dem dichten Testnetz der Apotheken.
Zufriedene Teilnehmer
Im Rahmen des Pilotprojekts wurden 260.000 PCR-Tests durchgeführt – rund 0,4 Prozent waren positiv. Für die Teilnahme hatten sich 5.500 Unternehmen mit mehr als 330.000 Mitarbeitern angemeldet – darunter auch große Organisationen wie Bundesministerien und die Wiener Polizei. In der vergangenen Woche wurden über 60.000 Tests durchgeführt und fast 200.000 Testkits ausgegeben.
Eine Umfrage unter 1.285 TeilnehmerIn brachte sehr erfreuliche Ergebnisse: 96 Prozent der Befragten zeigten sich mit der Testmöglichkeit sehr zufrieden bzw. zufrieden, 59 Prozent ließen sich zweimal pro Woche testen und 76 Prozent nahmen das Angebot wahr, noch zumindest eine weitere Person aus dem eigenen Haushalt mittesten zu lassen. (as)
www.allesgurgelt.at
www.wien.gv.at
www.wkw.at
So funktionieren die Tests
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich über allesgurgelt.at einen Barcode herunterladen, der zur Abholung von maximal vier Testkits in jeder Bipa-Filiale berechtigt. Die Registrierung und Eingabe der Probenummer erfolgt auf der WebApp von Lead Horizon, die auch auf der allesgurgelt-Website verlinkt ist.
Die Gurgeltests erfolgen unter Anleitung der WebApp, die in zehn Sprachen zur Verfügung steht (Deutsch, Englisch, Portugiesisch, Spanisch, Slowakisch, Bulgarisch, Rumänisch, Ungarisch, Kroatisch, Türkisch – Anm. d. Red.). Das Verfahren ermöglicht eine zuverlässige Probenentnahme. Der Test ist behördlich anerkannt, die Identität der Testpersonen wird mittels digitaler Dokumentation bestätigt.
Wenn ein Identitätsnachweis gewünscht ist, muss beim Einrichten des Profils ein Reisepass oder Personalausweis in die Kamera gehalten werden – ab Montag ist das auch mit einer E-Card möglich. Der Identitätsnachweis ist nicht verpflichtend, die WebApp kann auch ohne diese Funktion genutzt werden – in diesem Fall gilt das Analyseergebnis nicht als "Eintritts-Test", sondern gibt lediglich Auskunft über den Infektionszustand.
Für die Betreuung der Teilnehmer wurden eigene Services eingerichtet. Neben einem FAQ-Katalog und Chatbots auf allesgurgelt.at und der WebApp von Lead Horizon können sie sich bei Fragen und Problemen auch an die Mailadresse info@allesgurgelt.at und eine Service-Nummer wenden.
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