Tiroler Hotelière: "Uns ist es wurscht: Wenn ihr uns einsperrt, dann machen wir alles auf"

Mit Aussagen wie "Mein Immunsystem leidet am meisten, wenn ich keine Party hab" eckt sie in ihrer Wutrede an. 

In Tirol bereitet der Ausbruch der südafrikanischen Corona-Mutation B.1.351 große Sorgen. Mit Experten werden derzeit alle Optionen, darunter auch ein Lockdown für das ganze Bundesland, geprüft. Und das obwohl die 7-Tage-Inzidenz Samstagabend laut den Daten der AGES in Tirol mit 99,7 unter dem Österreich-Schnitt von 105,0 lag.Virologin Dorothee von Laer ortet Riesenproblem mit dieser Virus-Variante: "Ich warte auf das zweite Ischgl", so von Laer.

 "Wir machen Party, weil wir sind eh schon durchseucht"

Ganz anders ist die Stimmung unter den Hoteliers und Gastronomen. "Mir reicht's, sollen sie uns doch einsperren. Aber dann machen wir alles auf", kommentiert Sonja Sophie Ultsch, Hotelière des "Schwarzer Adler" in Innsbruck, die Pläne der Regierung. Familie Ultsch betreibt in Innsbruck noch ein weiteres Hotel (Adlers Design Hotel) und ist auch Betreiberin der "Harry's Home Hotels & Appartements", die auch in Dornbirn vertreten sind.

In ihrer Wutrede, die aktuell im Netz die Runde macht, macht die Unternehmerin ihrem Ärger in deutlichen Worten Luft. "Dann machen wir die Bars auf, die Restaurants, dann machen wir Party, weil wir sind eh schon durchseucht. Mir reichts wirklich langsam! Was wollen sie denn von uns?", lautet es darin. "Mein Immunsystem leidet am meisten, wenn ich keine Party hab´. Ich möchte tanzen, ich möchte mich bewegen, ich möchte lachen, ich möchte Menschen sehen, Okay, haben wir jetzt nicht dürfen. Wir haben Respekt vor dem Virus, aber mit dem Virus müssen wir einfach leben. Und jetzt möchten sie das kleine Land Tirol auch noch einsperren, wir sind nicht so arm, wir lassen uns das nicht gefallen", so die Touristikerin weiter.

Wer auf die Arche Noah kommen wolle, soll kommen, lautet es weiter. "Sollen sie uns einfach einsperren, wir haben alles offen, schaut’s euch alles an, die Berge, die gute Luft, sperrt uns ein, dann sperren wir auf!"

"Wie man sich das als Hotel-Inhaberin in Tirol so vorstellt - but that’s not how it works"

Ihr Wut-Posting spaltet die Nation: Während einige der Idee zustimmen, gibt es neben objektiven kritischen Kommentaren und Kommentaren mit Augenzwinkern "Ich wusste gar nicht, dass sie den neuen Piefke-Saga-Teil schon abgedreht haben", auch Wortspenden, die sich deutlich unter der Gürtellinie befinden, wie "irgendwas muss an diesen ganzen Dorf-Inzest-Mythen doch wahr sein" oder "Corona greift offenbar auch das Gehirn an".

WK-Präsident Christoph Walser: "Dann werden sie uns kennenlernen"

Christoph Walser, Präsident der Wirtschaftskammer Tirol, übt unterdessen scharfe Kritik an Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Virologin von Laer, die sehr viel Unsicherheit ausgelöst hätte. Es sei Walser zufolge "gut und richtig, jeder bestätigten Infektion nachzugehen und auch auf Mutationen zu achten". Aber wenn diese aber bereits sechs bis acht Wochen zurückliegen, sei Panikmache verantwortungslos, die Politik solle sich lieber mit den Impfstoffen befassen. "Die Menschen in Österreich haben es satt, täglich die gleichen Mantras serviert zu bekommen. Alles andere als eine Realisierung der Öffnungsschritte ab Montag ist abzulehnen", so Walser und droht dem Ministerium vor möglichen Corona-Verschärfungen: "Dann werden sie uns kennenlernen".

Tirol sei schon einst das erste Bundesland gewesen, das abgeriegelt wurde, erinnerte Walser in der ZIB2  an die Zeit der Ischgl-Affäre. Man habe es "satt, dass wir uns ständig ins Rampenlicht stellen und verurteilen lassen" müsse. Wenn man Tirol jetzt sperre beziehungsweise man weiter die Kritik aus dem Ausland anhören müsse, müsse man überlegen, ob der Transitverkehr nicht bald über andere Bundesländer fahre als über Tirol, so Walser weiter.

Eine Entscheidung, ob es in Tirol tatsächlich schärfere Maßnahmen geben wird, ist bis Redaktionsschluss noch nicht gefallen. (jw)

Super Christoph, dann gleich dort bleiben bitte! Lg
Christoph Stieg
Hallo Sonja, sehr cool, liebe Landsfrau.
Sag mir das Datum, dann komm ich rein, ins eingesperrte heilige Land, bevor es "zu spät" ist :-)
liebe Grüße
Christoph

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