Austrian Airlines schnallt den Gürtel noch enger

Verschärfte Sparmaßnahmen treffen auf Vorsorge für mögliche Durststrecke. Erholung wird erst mit den Sommermonaten erwartet.

Die unentspannte Situation rund um die Coronapandemie und die neuen Mutationen des Virus ziehen unweigerlich Konsequenzen nach sich: Verlängerte Lockdowns, Reisebeschränkungen und Co. lassen die Rückkehr zur "Normalität" in weiter in die Ferne rücken und so müssen sich nicht nur Event- und Kulturszene, sondern auch Gastronomie, Hotellerie, und die gesamte Tourismusbranche auf eine verlängerte Durstperiode in einer ohnehin bereits mageren Zeit einstellen.

Durchhalten mit allen Mitteln

Für die heimische Flugbranche bedeutet das konkret, dass die Austrian Airlines, die ihren Flugplan eigentlich mit März wieder  sanft aufstocken wollte, nun auch das Frühjahr 2021 abschreiben muss. Wie die österreichische Lufthansa-Tochter am vergangenen Freitag mitteilte, rechnet man vom aktuellen Standpunkt aus erst gegen Sommer mit einer "merklichen Markterholung". Gleichzeitig begegnet die AUA der hartnäckigen Krise mit einer Verschärfung der bereits getätigten Sparmaßnahmen: Man will sich für eine "längere Durststrecke" rüsten und setzt den Sparstift nun bei der Flotte an  und diese schrumpft nun merkbar.

Derzeit fliegt Austrian Airlines nur 15 Prozent des möglichen Angebots. Wie der neue Austrian-Marketingchef Michael Trestl erklärte, haben insbesondere die verschärften Quarantäneauflagen "einen spürbaren Einfluss auf die Flugnachfrage". Der Neo-CCO der Austrian erklärte am Freitag, dass die AUA ihr weiteres Vorgehen vorerst am Szenario "einer merklichen Markterholung im Sommer" ausrichte, man zeitgleich aber auch Vorkehrungen für eine längere Durststrecke treffe. Austrian-CEO Alexis von Hoensbroech stellte klar: "Wir müssen vorsorgen, falls der Sommer schwächer ausfällt als erhofft und auch die längerfristige Erholung länger dauert als bislang geplant." Konkret bedeutet das, dass schärfere Sparmaßnahmen unausweichlich für die Airline sind. Somit wird für die AUA-Belegschaft Kurzarbeit noch länger am Plan stehen, zudem räumt die AUA bis Herbst die Hälfte der bisher angemieteten Büroflächen.

Flotte wird um ein Viertel eingekürzt

Das größte Sparpotenzial der AUA liegt allerdings nicht im Personal, sondern in der Flotte. Und hier wurde der Sparstift bereits großzügig geschwungen und wird auch noch einmal zum Einsatz kommen: Wie am Freitag verkündet, werden auch die acht übriggebliebenen Dash 8-Turboprops ( ursprünglich verfügte die AUA über 18, Anm.) mit Ende März  aus dem Betrieb genommen werden. Diesen folgen die sieben Airbus A319, die die Austrian Airlines ab Sommer im Monatstakt verlassen sollen.

Zudem soll die Teilflotte Boeing 767 auf drei Flugzeuge halbiert werden, auch dieser Schritt soll noch heuer umgesetzt werden. Insgesamt wird der Flugzeugpark der AUA von 80 auf 60 Maschinen und damit um ein Viertel schrumpfen. Der Austrian-Betriebsvorstand Jens Ritter brachte es auf den Punkt: "Wie alle Fluglinien wird Austrian nach der Pandemie eine kleinere Airline sein. Gewinner der Krise wird sein, wer sich mit größtmöglicher Flexibilität an das New Normal anpassen kann. Wir arbeiten jedenfalls mit Vollgas daran." (red)

www.austrian.com

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