"Wo eine Marke ist, da ist auch ein Wert" – und je höher dieser Wert angesetzt wird, desto erfolgreicher ist das Unternehmen, das hinter der Brand steht. Doch auch an den großen Marken dieser Welt ist die Coronakrise nicht spurlos vorübergegangen, wie die aktuelle Studie von Brand Finance, die in ihrem ausführlichem Report jährlich die 500 wertvollsten Marken in ein Ranking einordnet, zeigt. Das Ergebnis ist wenig verwunderlich: Tech-Giganten und E-Commerce erleben Höhenflüge, Airlines und die Tourismusbranche generell leidet nicht nur finanziell, sondern auch im Markenwert unter den Lockdowns. Und: Apple ist zurück auf Platz Eins.
Die am Dienstag veröffentlichte Brand Finance Studie ernennt Apple nach fünf Jahren wieder zur wertvollsten Marke der Welt. Auch auf den beiden anderen Plätzen am Siegerpodest finden sich Tech-Konzerne aus dem US-amerikanischen Silivon Valley: Amazon erreicht den zweiten und Google den dritten Platz. Der Generaldirektor von Brand Finance, Bertrand Chovet, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP den Wert hinter der Marke wie folgt: "Eine Marke ist zunächst ein immaterieller Aktivposten, wir versuchen, ihm einen Wert zu geben." Der endgültige Wert setzt sich dann aus Parametern wie Gewinnaussichten, Investitionen oder Ansehen der Marke zusammen.
Apple überholt Amazon
Dass Apple es zum ersten Mal seit 2016 wieder auf den Thron geschafft hat, gründet laut Brand Finance vor allem in der erfolgreichen Diversifizierungs-Strategie des Unternehmens. Durch dieses t stieg laut Brand Finance um 87 Prozent auf 263,4 Milliarden US-Dollar (rund 217 Milliarden Euro). Tech-Player wie Apple, Amazon und Google sind generell die großen Gewinner im Markenwert-Ranking 2021. Brand Finance attestiert ihnen, relativ gut durch die Coronakrise gekommen zu sein: Alllen voran sei hier Amazon genannt, denn der Onlinehändler konnte während der Pandemie (vor allem den Lockdowns geschuldet) massiv zulegen. Auch Google oder der Streaming-Dienst Netflix gehören eindeutig zu den Gewinnern der Coronazeit.
Turbo auf allen Ebenen für Tesla
Das beste Beispiel für die enorme Wichtigkeit von Innovationskraft im Tech-Bereich als treibende Kraft hinter dem Markenwert gibt Tesla ab: Elon Musks E-Auto-Hersteller geht aus dem aktuellen Brand Finance Global 500 Report als jene Brand hervor, die am schnellsten wächst – und das, obwohl die Automobilbranche tief in der Krise steckt. Dieser Umstand kann Teslas Höhenflug, der nicht nur an der Börse für Furore sorgte, sondern auch Elon Musk (zumindest für kurze Zet) zum reichsten Mann der Welt noch vor Amazon-Chef Jeff Bezos machte, nicht bremsen. Im Gegenteil: Teslas Markenwert stieg um ganze 158 Prozent auf 32 Milliarden US-Dollar an. Die Markt-Kapitalisierung von Elon Musks Unternehmen ist im vergangenen Jahr sogar um 500 Milliarden Dollar gewachsen, womit Tesla so viel wert ist wie die neun größten Automobilhersteller der Welt zusammen.
Fächendeckende Krise für Airlines und gesamte Tourismusbranche
Klare Verlierer der Coronakrise sind vor allem Unternehmen aus der Reise- und Touristikbranche ab, was natürlich auch Fluggesellschaften miteinberechnet, deren Probleme von Brand Finance als gravierend und "langanhaltend" eingestuft wurden. Tatsächlich hat es kaum eine Branche so hart erwischt wie die Flugbranche: So fiel beispielsweise der Markenwert von Boeing um 40 Prozent auf 13,6 Milliarden US-Dollar, der von American Airlines um 39 Prozent auf 5,3 Milliarden US-Dollar, Delta um 38 Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar oder Airbus um 36 Prozent auf 9, Milliarden US-Dollar.
Durch die flächendeckenden Totalausfälle in der Tourismusbranche sind vor allem Hotels dazu gezwungen, aus dem Brand Finance Ranking "auszuchecken": Die wertvollste Hotelbrand der Welt, Hilton, musste einen Sinkflug im Markenwert um 30 Prozent hinnehmen und ist nun nur noch rund 7,6 Milliarden US-Dollar wert. Die Marriott-Gruppe ist heuer komplett aus dem Ranking gefallen, nachdem ihr Markenwert um über die Hälfte eingebrochen war.
Auch Online-Buchungsplattformen bekommen die Krise heftig zu spüren und crashen: So hat beispielsweise Booking.com 19 Prozent an Markenwert ( und 43 Ranking-Punkte, fiel von Platz 177 auf 220, Anm.) verloren und liegt nun bei 8,3 Milliarden US-Dollar. Noch schlimmer traf es dabei Airbnb: Nachdem die Buchungsplattform über zwei Drittel ihres Markenwerts einbüßen musste, fiel sie heuer komplett aus dem Ranking.
Die komplette Studie von Brand Finance finden Sie zum kostenpflichtigen Download hier, ein kostenloses Preview gibt es hier beides in englischer Sprache, Anm.). (rb)
www.branddirectory.com
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