A1 auf regionaler Einkaufstour: Der Mobilfunkriese hat die Mehrheitsanteile des steirischen Start-ups Invenium übernommen, wie die A1 Telekom Austria am Donnerstag in einer Online-Pressekonferenz vermelden ließ. Bei dem Start-up handelt es sich um ein Spin-off des Know-Centers an der TU Graz das sich auf Analysen von Mobilfunkdaten spezialisiert hat. Diese Daten machen nachvollziehbar, von wo sich Mobiltelefonbenützer wohin bewegen und wie lange sie wo bleiben. Diese Art von Informationen können dabei helfen, etwa Tourismusregionen interessante Einblicke in das Bewegungsverhalten von Bürgen zu geben.
Die Übernahme folgt auf eine bereits seit längerem bestehende Zusammenarbeit, denn A1 und Invenium liefern dem COVID-19Krisenstab der Regierung schon seit Monaten anonymisierte Analysen über die Bewegungsmuster der Bürger. Die Analysen von Invenium beruhen auf Informationen darüber, welche Mobiltelefone sich über die SIM-Karte über den Tag verteilt an welchen Handymasten einwählen. Laut der steirischen Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl liefere Invenium "wichtige Erkenntnisse, die etwa für Touristikerinnen und Touristiker, Unternehmen sowie Regionen und Gemeinden höchst relevant" seien.
Handy-Tracking in und abseits der Coronakrise
Aus den zusammengefassten und anonymisierten Bewegungsdaten der Mobilfunknutzer lassen sich auch abseits der Coronakrise interessante Schlüsse ziehen, wie Invenium-Founder und CSO Michael Cik erklärte. "Unser Ziel ist es, aggregierte Daten zu liefern", Rückschlüsse auf den einzelnen Handy-Benutzer seien nicht möglich, jedes Handy bekomme eine für das Tracking automatisch zufällig generierte Nummer zugewiesen, die regelmäßig neu vergeben werde. Seit 2017 ist Invenium Teil des "A1 Start Up Campus", der junge Unternehmen bei der Realisierung von Innovationen durch die Bereitstellung von Know-how und Infrastruktur unterstützt.
In den Jahren seither wurde gemeinsam das Produkt "A1 Mobility Insights" entwickelt, das in Österreich bereits beim Bewegungsmonitoring in der Coronakrise eingesetzt wird. Das Telekomunternehmen, das zuerst mit einem kleinen Anteil eingestiegen ist, übernimmt das Mobilitätsanalyse-Start-up nunmehr mehrheitlich und will den Bereich der Bewegungsdaten-Analysen ausbauen, wie etwa der Kurier berichtet. A1-Chef Thomas Arnoldner bezeichnete die nun intensivierte Kooperation als Als "Erfolgsbeispiel für den wichtigen Ausbau einer europäischen Datenökonomie."
Grazer Know-How liefert DSGVO-konforme Daten
Mit der Teilnahme am sogenannten Here Marketplace bietet A1 anonymisierte und aggregierte Bewegungsanalysen auch über internationale Plattformen an. Invenium verpflichtet sich zur Einhaltung höchster Standards bei Datenschutz und Informationssicherheit, ein Rückschluss auf einzelne Personen sei per Design nicht möglich, wurde vonseiten A1 betont. Laut Unternehmen sind die Bewegungsanalysen TÜV-zertifiziert und DSGVO-konform.
Im Einstieg der A1 Telekom Austria Group im Jahr 2017 sowie in der Aufstockung der Beteiligungsanteile sieht Cik einen "Beweis, dass wir mit der Analyse von Bewegungsdaten frühzeitig einen 'Need' erkannt haben und über die letzten Jahre auf dem richtigen Weg sind". Das Zusammenrücken der beiden Unternehmen gebe dem Grazer Start-up die Möglichkeit, größer zu denken und Unternehmensentwicklungen auch international noch effektiver durchzuführen. Aktuell sind 23 Mitarbeiter beschäftigt, mehr als die Hälfte sind Absolventen der TU Graz, schilderte der Invenium-Gründer: "Das komplette Know-how kommt aus Graz. Wir sitzen in Graz und bleiben auch hier", betonte Cik. (red)
www.invenium.io
www.a1.net
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