Die Gastronomie wird am 18. Jänner öffnen – und wenn nur für einen Tag

Lokalbetreiber und Wirtschaftskammer-Funktionäre mobilisieren für "5 vor 12"-Protestaktion und fordern Öffnung ab 25. Jänner. Fachgruppenobmann Peter Dobcak mahnt zum Abwarten auf weitere Weisungen der Regierung.

Der Gastronomie steht das Wasser bis zum Hals, die Betreiberinnen und Betreiber unzähliger Cafés, Restaurants, Wirtshäuser, Bars und Clubs kämpfen mit jedem Tag des Lockdowns mehr ums Überleben. Viele von ihnen haben bislang wenig bis nichts von Hilfsgeldern gesehen und sehen keine andere Wahl, als auf die Bar(rikaden) zu gehen.

Nachdem die Protestaktion einer Linzer Wirtin (LEADERSNET berichtete) bereits vor einigen Tagen für großes Aufsehen gesorgt hatte, mobilisieren sich nun immer mehr Gastronomen und wollen dem Lockdown zum Trotz ihre Lokalitäten wieder aufsperren. Für den kommenden Montag ist eine Protestaktion geplant, um für eine kollektive Öffnung der Gastronomie am 25. Jänner zu plädieren – unter strengen COVID-19-Sicherheitsvorkerungen, versteht sich.

"5 vor 12"-Aktion

Wie die Presse schreibt, stellen sich auch viele Funktionäre der Wirtschaftskammer hinter die protestierenden Gastronomen, wenn sie sie nicht auch gleich mit organisieren, wie etwa Alexandra Psichos. Sie ist eine der vier Initiatoren und Initiatorinnen der Initiative, die unter dem Namen "5 vor 12 – Wir öffnen wieder" via Facebook-Gruppe mobil macht. "Wir sind keine Coronaleugner, aber so kann es nicht weitergehen", so Psichos, die als Obmann-Stellvertreterin für die Fachgruppe Wiener Kaffeehäuser bei der Wirtschaftskammer (WKO) tätig ist.

Am 18. Jänner werden ab 11 Uhr also mindestens 50 Lokale in ganz Österreich aus Protest ihre Türen öffnen – ohne Gäste, aber mit Grabkerzen in den Fenstern als stilles Mahnmal für eine außergewöhnliche und existenzbedrohende Situation.  Auch Künstler sollen in den leeren Lokalen auftreten und ein Video davon auf die Facebook-Seite der "5 vor 12" - Initiative laden.

Dobcak: "Abwarten"

Die Wirtschaftskammer zeigt sich indessen angesichts der Situation innerlich gespalten: Psichos, die selbst Mitglieder der WKO ist, beklagt gegenüber der Presse mangelnde Unterstützung Kammer: "Wir hatten gehofft, dass die WKO diese friedliche und unpolitische Aktion unterstützt, aber da traut sich niemand, etwas zu sagen. Die haben einen Maulkorb verpasst bekommen", so die Co-Initiatorin der Aktion. 

Auf LEADERSNET-Anfrage hielt sich auch der Fachgruppenobmann für Gastronomie der Wiener Wirtschaftskammer, Peter Dobcak, der dieser Tage bemüht ist, alle Anfragen und Hilfsgesuche seiner Kolleginnen und Kollegen zu beantworten, zur Protestaktion bedeckt: "Wir alle gehen durch eine Zeit, die wir uns nie hätten vorstellen können und ich habe tiefstes Verständnis für jeden und jede Einzelne meiner Kolleginnen und Kollegen. Selbstverständlich steht es jedem frei, aufzustehen und eine solche Aktion zu starten – ob und was sie bewirkt, ist allerdings zu diesem Zeitpunkt fraglich. Ich weiß, es ist frustrierend, doch ist es zu diesem Zeitpunkt das Beste, abzuwarten, was die Regierung in Kürze zu den weiteren Öffnungsplänen bekanntgeben wird. Denn eines ist sicher: Sie wird etwas sagen, und es wird angesichts der dramatischen Entwicklungen bestimmt eine Entscheidung im besten Interesse von uns allen sein." (rb)

www.wko.at

Alexandra Psichos
Es haben letztendlich 200 Betriebe bei unserer Aktion mitgemacht!
Wir werden unermüdlich weiter kämpfen!
Günther Hellrigl
Sehr geehrte Damen u Herren ich werde die Aktion am Montag tatkräftig unterstützen. Die Behauptung offizieller Stellen daß bereits 99% der fixkostenzuschüsse ausbezahlt sind kann ich nur belächeln. Zum einen sind wir so transparent daß die Auszahlung der 80 u 50% für Nov. U. Dez. termingerecht rechtzeitig zum 31.12.20 erfolgen hätte können. Entschuldigen Sie den saloppen einwurf "verarschen kann ich mich selbst selbst" bitte geben Sie uns die öffentliche Plattform die Missstände auf zu zeigen. Mein Vermieter zieht mich vor den Kadi da ich 5 Monatsmiete und 5 bk auf anraten meines Anwalts zurück behalten habe. Lt. Epedemie Gesetz 1913 u 1950 wäre das kein Thema. Mit den unübersichtliche covid 19 Verordnungen gibt es weder Rechtssicherheit noch klar nachvollziehbare gesetzliche Regelungen. Ich bin Gott sei Dank kerngesund darf aber mein Gewerbe wegen der Verordnungen der Regierung nicht ausführen. Ich kann meinen Vermieter - der gerne die Mk U. Bk hätte gut verstehen, aber das ist geschäftsrisiko. Wenn ich einem Gast 5 Biere kreditiete und er sie nicht bezahlt ist das mein Risiko. Wenn ich krank oder anderweitig verhindert wäre mein Lokal zu betreiben wäre es keine Diskussion die Mk U bk zu bezahlen. Derzeit bevormundet mich der Staat hr. Bk kurz und verbietet mir den Betrieb. Es gibt Grundrechte der EU die über den Verordnungen des Staates Österreich stehen. Für normale Bürger wie mich, ohne eine Armada von Anwälten unmöglich einen Durchblick zu bekommen. Gerne können Sie mich auch tel. In Kontakt treten +436505099911

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