Deutlich wie noch nie ist die Bedeutung der Digitalisierung in der aktuellen Coronakrise geworden. Für zahlreiche Unternehmen ist die Nutzung von digitalen Technologien überlebenswichtig. Ohne digitale Verkaufskanäle – insbesondere die großen Plattformen des Onlinehandels – hätten zahlreiche Firmen den ersten Lockdown nicht überstanden. Viele Beschäftigte konnten dank der Digitalisierung ihre Tätigkeiten im Home Office fortführen, die andernfalls oftmals wohl nicht die Möglichkeit zum Weiterarbeiten gehabt hätten.
Accenture und die Industriellenvereinigung (IV) haben am Dienstag die Ergebnisse der gemeinsamen Studie "Raise The Curve" präsentiert. Diese zeigt, wie österreichische Unternehmen die Digitalisierung als Instrument zur Bewältigung der Krise sehen und bislang genutzt haben. Vor Ort waren unter anderem auch Accenture Österreich-Chef Michael Zettel und IV-Chefökonom Christian Helmenstein.
Empirische Bestätigung
Die Studie konnte belegen: Je höher der Grad der Digitalisierung von Unternehmen ist, desto besser sind diese bislang durch die Pandemie gekommen. Entscheidend ist jedoch, in welchen Bereichen Digitalisierungsschritte gesetzt wurden. Als statistische Basiserkenntnis lässt sich jedoch sagen, dass die Vorteile der Digitalisierung umso umfangreicher genutzt werden können, je stärker ein Unternehmen digitalisiert ist. Konkret zeigt sich für stärker digitalisierte Unternehmen, dass Umsätze und Produktivität in der Krise überdurchschnittlich stabil waren. Damit haben sich bisherige Einschätzungen zur Wirkung der digitalen Transformation auf die Ergebnisentwicklung in Krisen nun auch empirisch bestätigt.
Viele Unternehmen beschränken sich allerdings noch darauf, analoge Prozesse elektronisch abzubilden, anstatt sich der digitalen Transformation im Sinne einer Virtualisierung und Vernetzung in der Fertigung sowie der Entwicklung datenbasierter Geschäftsmodelle anzunehmen. Daher sind vor allem im Bereich der Optimierung von digitalen Prozessen und dem Ausbau von neuen, digitalen Geschäftsmodellen noch ungenutzte Potenziale festzustellen.
Digitale Kompetenzen stärken
Die Studienerkenntnisse unterstreichen auch einen bildungs- und unternehmenspolitischen Auftrag: Sowohl die digitalen Kompetenzen als auch die Relevanz von Digitalisierung müssen in der breiten Bevölkerung wie auch in den Unternehmen gestärkt werden, um den Anschluss an das Niveau führender internationaler Wettbewerber zu halten. (as)
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Aber natürlich, Digitalisierung ist auf jeden Fall ein Vorteil in der Krise und der vernetzten Welt und sollte überall, wo möglich und sinnvoll, Prozesse automatisieren, um Zeit zu schaffen für qualitative Beratung, Austausch und Ideenfindung, Bildung und Zeit für sozialen, ehrenamtlichen EInsatz … könnte also theoretisch statt Arbeitnehmer laufend zu reduzieren auch ein Vehikel für eine sozialere Arbeits- und Lebenswelt sein.
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