Die Ankündigung des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump, seine Blockadehaltung aufzuweichen und die Amtsübergabe an seinen Nachfolger Joe Biden einzuleiten, hat nicht nur den Aktienmarkt angekurbelt, sondern freut vor allem die Cannabis-Branche. Diese profitiert vor allem von der Einschätzung vieler Experten, die erwarten, dass die künftige Administration die Regulierungen rund um sogenanntes "Recreational Marihuana" aufweichen und die Legalisierung vorantreiben wird.
Bald "amerikanische Normalität"
"Wir glauben, dass der Sieg Bidens einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer bundesweiten Dekriminalisierung und Refinanzierung von Cannabis am US-Markt darstellt", zitiert CNN Business David Klein, CEO des Cannabis-Herstellers Canopy Growth. Dessen Aktienkurs ist seit der Bekanntgabe des Einlenkens Trumps um immerhin sechs Prozent nach oben geklettert. Ähnlich geht es auch den Branchenkollegen von Aurora Cannabis und Tilray, die sich über ein noch deutlicheres Plus von 25 respektive 14 Prozent freuen dürfen.
"Das Ergebnis dieser Wahl hat klar gezeigt, dass sich die Unterstützung für eine Marihuana-Legalisierung quer über alle geografischen und parteipolitischen Grenzen hinweg zieht und von einer breiten Mehrheit der Amerikaner befürwortet wird", betont Klein. Legales Cannabis werde bald eine "amerikanische Normalität" sein. "Das wird sehr wahrscheinlich auch den Druck auf den US-Kongress erhöhen, um schon in sehr naher Zukunft eine grundlegende Reform der Marihuana-Gesetzgebung zu ermöglichen", ist der Firmenboss überzeugt.
Einige gravierende Hindernisse
Trotz des allgemeinen Optimismus, der sich derzeit in den Reihen der mittlerweile sehr zahlreichen Cannabis-Unternehmen in den USA und Kanada breitmacht, gibt es laut Experten zumindest auf Bundesebene noch einige gravierende Hindernisse. Das gilt insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass die Republikaner aller Voraussicht nach im Senat ihre Mehrheit halten können. "Ein Senat, der vom Republikaner Mitch McConnell geführt wird, würde bedeuten, dass lockerere Cannabis-Gesetze keine Chance haben. Er sieht darin einfach keinerlei politische Vorteile", meint John Hudak, Deputy Director der Washingtoner Denkfabrik Brookings Institution.
Davon unbeeindruckt haben die Wähler in einigen Bundesstaaten – dazu zählen zum Beispiel Arizona, Montana, New Jersey und South Dakota – bereits vor einigen Wochen dafür gestimmt, Cannabis für Erwachsene zu legalisieren. Mit den Neuzugängen sind es nun insgesamt bereits 15 US-Staaten, die eine derartige Verwendung ganz offiziell gutheißen. (pte)
www.canopygrowth.com
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