Österreichischer Zeitungsgigant geht unter die digitalen "Briefträger"

Mediaprint kauft 25 Prozent der "Briefbutler"-Betreiberfirma HPC.

Die Mediaprint,  Österreichs größter Zeitungsverlag, erweitert sein Geschäftsfeld: Die Tochterfirma der beiden Tagesmedien Kronen Zeitung und Kurier geht quasi unter die "Briefträger" – allerdings digital. Das Unternehmen hat sich soeben mit 25 Prozent am digitalen Briefzusteller "Briefbutler" beteiligt. Dieser Schritt fügt sich gut in das bestehende System der Mediaprint ein: Mit ihrer Hauszustellung für Zeitungen hatte die Mediaprint bereits vor dem Einstieg beim "Briefbutler" neben der Post eines der größten Zustellsysteme im Land.

Die Firma HPC Duale Zustellsysteme, Mutterfirma des "Briefbutler", stellt schon seit gut 15 Jahren Poststücke digital zu – das gilt auch für amtliche Poststücke wie RSA-Briefe und Co., auch der deutsche und Schweizer Markt werden abgedeckt. Im Falle, dass die virtuellen amtlichen Briefe vom Empfänger nicht angenommen werden, wird allerdings auch hier wieder auf die analoge Variante zurückgegriffen. Trifft dieser Fall ein, dann gehen diese physischen Zustellungen nun an und über die Mediaprint. Bislang wurde dies mit einem Mehrkostenaufwand über die Post abgewickelt, wie HPC-Gesellschafter Peter May, einer der Gründer und Hauptaktionäre hinter Briefbutler, unseren geschätzten Kollegen vom Standard erläuterte.

Mediaprint: Beteiligung von 25 Prozent an HPC nur der Anfang?

Die Übernahme von 25 Prozent an HPC, der Betreiberfirma von Briefbutler, könnten für die Mediaprint womöglich nur der erste Schritt zu einer größeren Beteiligung sein, so munkeln interne Quellen. Die HPC Duale Zustellsysteme GmbH hat ihren Sitz in Wien und hält an der HPC Dual Holding GmbH darüber laut Firmenbuch bereits zehn Prozent. Die absoluten Mehrheitsanteile, sprich die übrigen 90 Prozent, gehören der HPC Dual AG mit Sitz im Schweizer Baar. Die Hauptaktionäre dort sind die Gründer Hans-Gregor Anatol Heinrich, Hanspeter Weber-Kury, Peter May sowie Josef Schneider, zudem Co-Shop aus Deutschland und Investor Manuel Vogl, die in den Jahren 2015 und 2016 dabei halfen, die Briefbutler-Expansion nach Deutschland und in die Schweiz zu finanzieren.

"Wir werden die Briefzustellung revolutionieren"

"Die Briefmenge von aktuell rund 18 Milliarden Briefen in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz, Anm.) sinkt um rund zehn Prozent jährlich, während die Portokosten stetig steigen. Durch das Investment und die Expertise der Mediaprint werden wir die physische Zustellung in den nächsten Jahren durch die digitale Zustellung ersetzen und damit die Briefzustellung revolutionieren", meint HPC-Geschäftsführer und Gesellschafter Josef Schneider zum Deal. Derzeit werde rund ein Viertel aller Briefsendungen der österreichischen Gemeinden digital zugestellt. (red)

www.mediaprint.at

www.briefbutler.at

www.hpcdual.com

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