VW vor Porsche-Komplettübernahme

Verhandlungen endlich in der Zielgeraden.

Im vergangenen Jahr ist Volkswagen noch gescheitert (leadersnet.at berichtete). Nun aber steht Europas größter Autohersteller Insidern zufolge vor der Übernahme von Porsche. VW hat nach Alternativen zu der ursprünglichen Vereinbarung gesucht, die eine Komplettübernahme bis Ende 2011 vorgesehen hatte. Grund für die Verzögerung waren die in den USA und Deutschland anhängigen Verfahren beziehungsweise Klagen gegen Porsche wegen behaupteter Marktmanipulation - Altlasten des früheren Übernahmekampfes der beiden heutigen Partner. Die Schwaben hatten versucht, VW zu übernehmen - am Ende hatte die Porsche SE 11,4 Milliarden Euro Schulden. Eine Folge davon sind die bis heute anhängigen Schadensersatzklagen von Anlegern in den USA. Zudem laufen hierzulande derzeit noch Ermittlungen gegen Teile der früheren Porsche-Chefetage, der die Staatsanwaltschaft Untreue vorwirft. Beide Seiten hatten sich lange Zeit nicht einigen können, wie diese wirtschaftlichen Risiken zu bewerten seien.

Plan B

Über die Verschmelzung hätten 2011 die Aktionäre entscheiden sollen. Die dafür bevorzugte Variante - der beide Seiten Im Herbst 2011 eine Absage erteilten - war gewesen, dass die Porsche SE und die VW AG miteinander verschmolzen werden. Plan B war, dass die Wolfsburger die restlichen Anteile an der Porsche AG - die unter dem Dach der SE-Holding das operative Sportwagengeschäft macht - in ihren Konzern holt. Bisher hält Europas größter Autobauer knapp die Hälfte an der Porsche AG.

Weil Volkswagen im Vorjahr die Verschmelzung mit der Porsche Holding abgesagt hat, wurden die gegenseitig eingeräumten Kauf- und Verkaufsoptionen neu bewertet. VW wolle nun die verbliebenen 50,1 Prozent des Porsche-Sportwagengeschäfts erwerben, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Eine letzte Hürde sei noch die Zustimmung der deutschen Steuerbehörden. (red)

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