43 Prozent der österreichischen Haushalte sind aufgrund der Corona-Krise von Einkommenseinbußen betroffen, dies geht aus der kürzlich von durchblicker.at, Österreichs größtem Tarifvergleichsportal, beauftragten landesweiten Studie unter 1.200 Befragten hervor. Erweiterte Studienergebnisse zum aktuellen Konsumverhalten in der Corona-Krise zeigen: Drei Viertel der Haushalte mit Einkommensverlusten müssen den Gürtel enger schnallen, um über die Runden zu kommen.
Jeder Sechste hat Probleme die Fixkosten zu bestreiten
Wie wollen die österreichischen Haushalte den Einkommensverlust ausgleichen, wo Ausgaben reduzieren? Am häufigsten wollen die Österreicherinnen und Österreicher – jeweils acht von zehn – beim Urlaub sparen, sowie bei Freizeitaktivitäten und Hobbies. Darüber hinaus sind sieben von zehn bereit, bei Kleidung und Accessoires weniger Geld auszugeben.
Bei Spar- und Veranlagungsformen legt rund die Hälfte der betroffenen Haushalte aktuell weniger als sonst auf die Seite, beim Wohnen reduziert jeder Dritte. Besonders wichtig für die Österreicherinnen und Österreicher sind jetzt jedoch Familie & Freunde, Sport, Lebensmittel und Mobilität, hier spart nur jeder Vierte. Am wenigsten gespart wird bei Medien und Kommunikation sowie bei Versicherungen. Bei ersterem hat bisher nur jeder Fünfte, bei letzterem nur jeder Zehnte Einsparungen getroffen.
Einsparungspotentiale ausnutzen
"Auch in der Krise möchten die österreichischen Haushalte zu Recht nicht auf soliden Versicherungsschutz verzichten. Auch die Nutzung von Medien- und Unterhaltungsangeboten bspw. durch Streaming oder zur Kommunikation scheint einen sehr hohen Stellenwert zu genießen. Dabei wäre es gar nicht notwendig, auf Leistungen zu verzichten, um die Kosten in diesen Bereichen zu senken, wenn man regelmäßig die Anbieter vergleicht und die Produkte optimiert", erklärt Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker.at.
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Die Umfrage habe jedoch gezeigt, dass die Mehrheit der betroffenen Haushalte ihre Fixkosten noch nie oder nicht regelmäßig optimiert haben – bei Versicherungsdienstleistern seien dies 56 Prozent, bei Finanzen 55 Prozent. "Dabei wäre es gerade jetzt wichtig, das Haushaltsbudget, wo immer möglich, zu entlasten. Wer nämlich jetzt optimiert und zu einer günstigeren Versicherung, Bank oder einem preiswerteren Energie- und Telekom-Anbieter wechselt, kann jährlich bis zu 3.000 Euro einsparen", empfiehlt Baudisch.
Ein Viertel spart bei Familie, Freunden,Sport, Lebensmitteln und Mobilität
Die Daten im Detail zeigen: 79 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sparen aktuell beim Urlaub, 78 Prozent bei Kosten rund um Freizeit und Hobbys, 71 Prozent beim Kauf von Kleidung und Accessoires. In der Kategorie "Sparen & Veranlagung" gaben 53 Prozent der Befragten an, weniger als vor der Krise auf die Seite legen zu können. Bei Gesundheit & Wellness treffen 44 Prozent Einsparungen. Wohnen und Haushalt ist für 34 Prozent ein Bereich, indem der Gürtel jetzt enger geschnallt wird.
Familie & Freunde sind in der Krise für die Mehrheit der befragten Österreicherinnen und Österreicher wichtig – nur 26 Prozent gaben an, bei ihren Liebsten zu sparen. Sport, Lebensmittel und Mobilität rangieren ebenfalls sehr weit oben im Konsumverhalten. Bei Sport geben nur 25 Prozent weniger aus, bei Lebensmittel 24 Prozent und bei Mobilität 23 Prozent. Am wenigsten gespart wird bei Medien & Kommunikation – hier schnallen nur 18 Prozent den Gürtel enger – und bei Versicherungen, wofür nur 9 Prozent Sparmaßnahmen treffen.
Familien mit Kindern und Selbständige besonders betroffen
Die Umfrage durchgeführt hat das Marktforschungsinstitut respondi AG im Auftrag von durchblicker.at. Dabei wurden insgesamt 1.200 in Österreich wohnhafte Personen im Alter von über 18 Jahren befragt. Der Erhebungszeitraum war von 17.- 23. April 2020. Dabei gaben 43 Prozent der Befragten an, dass sich ihr Haushaltsnettoeinkommen bereits in den ersten sechs Wochen der Corona-Krise verringert hat – im Durchschnitt um mehr als ein Viertel oder umgerechnet knapp 700 Euro pro Monat. Bei knapp jedem dritten Haushalt beträgt der Einkommensrückgang mehr als 30 Prozent, bei jedem siebenten Haushalt sogar mehr als die Hälfte.
Besonders häufig betroffen sind Familienhaushalte mit Kindern, Selbständige und generell Menschen in Westösterreich. In der größten Gruppe, jener der Angestellten, sagt fast jeder Zweite, dass sich sein Nettohaushaltseinkommen verringert hat – konkret um durchschnittlich ein Fünftel oder etwas mehr als 600 Euro. Bei den Selbständigen berichten 69 Prozent, also mehr als zwei von drei Befragten, von finanziellen Einbußen. Mit fast 1.100 Euro im Monat sind den Selbständigen im Durchschnitt mehr als 40 Prozent ihrer Einkommen weggebrochen. Beinahe jeder vierte betroffene Selbständige kann sich dadurch seine Fixkosten nicht mehr leisten. (red)
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