Die Sicherung des Wirtschaftsstandorts Österreichs ist ein wichtiges Thema, in dem die Technologie der KI (Künstliche Intelligenz) als spielentscheidend gelte, so der Konsens von Branchenexperten. Im Rahmen des "Artificial Intelligence Europe Report" von Ernst & Young (EY) und Microsoft wurde nun der Status Quo der Nutzung von AI-Technologien in europäischen Unternehmen untersucht.
227 Unternehmen in 15 Ländern Europas und 20 Unternehmen österreichweit nahmen an der Studie teil, darunter die AUA, Bawag P.S.K., BUWOG, Erste Group Bank, Generali Versicherung, die OeNB, das Österreichische Bundesrechenzentrum, der Verfassungsgerichtshof, die Österreichische Post AG, Siemens Mobility, Steyr Mannlicher, die Telekom Austria und die Voestalpine.
Allgemeiner KI-Aufholbedarf in Europa
In Tiefeninterviews mit IT-Entscheidern und Managern wurde ermittelt, dass die Anwendung von künstlicher Intelligenz europaweit noch in den Kinderschuhen steckt. Besonders Österreich zeigt trotz hoher Erwartungen an den Einfluss von KI mit 81 Prozent ein unterdurchschnittliches Niveau an Expertise.
14 Prozent der österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer geben sogar an, noch gar nicht über den Einsatz von KI nachzudenken. "In Österreich fehlt es noch an der Basis. Viele Unternehmen sind noch mitten in ihrer digitalen Transformation und noch nicht bereit, sich mit fortgeschrittenen Einsatzmöglichkeiten zu beschäftigen", so Axel Preiss, Leiter der Managementberatung EY Österreich.
Hoher Nachholbedarf
Jene fünf Prozent der österreichischen Unternehmen jedoch, die sich laut aktueller Studie mit künstlicher Intelligenz auf fortgeschrittenem Level beschäftigen, liegen damit leicht über dem Europa-Durchschnitt von vier Prozent. Vorreiter im Europavergleich sind die Schweden.
Harald Mahrer, der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, attestiert Österreich einen hohen Nachholbedarf in Sachen KI: "Artificial Intelligence ist nicht nur ein Trend, sondern ist gekommen, um zu bleiben." Österreichische Unternehmen sehen in den Teilbereichen des umfassenden Konzepts der künstlichen Intelligenz Maschinelles Lernen mit 71 Prozent als die nützlichste Technologie an, womit sie im Europavergleich nicht allein sind. Die Potentiale würden hier allerdings nicht ausgeschöpft werden, man bevorzuge den Einsatz für Automatisierungs- und Vorhersageprozesse anstatt Innovation.
"Mensch-Maschine" als Dreamteam der Zukunft
Besonders das große Potential der maschinellen Unterstützung durch KI für Ihre Mitarbeiter werde mit nur 57 Prozent von österreichischen Unternehmen weit unterschätzt, so Dorothee Ritz, General Manager bei Microsoft Österreich. Sie warnt davor, künstliche Intelligenz nur als technisches Werkzeug zu nutzen und deren Wert als unterstützendes Tool für menschlichen Erfindungsreichtum, wie beispielsweise in der Früherkennung von Krebs, außer Acht zu lassen.
Als beinah noch wichtiger und unbeachteter gilt laut Ritz das Potential der EQ, der emotionalen Intelligenz. Die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren und zu verstehen, was Menschen motiviert, wird laut Report in ganz Europa für den Erfolg mit KI noch stark unterschätzt. Tatsächlich war EQ auch allein jene von acht Fähigkeiten, bei der sich kein einziges der teilnehmenden österreichischen Unternehmen als hochkompetent eingestuft hat.
Regelwerk für mehr Vertrauen in KI
So vielfältig die wirtschaftlichen Anwendungsgebiete und und Potentiale der KI auch sein mögen, die Herausforderungen, mit denen sich die Unternehmen im Einsatz von künstlicher Intelligenz konfrontiert sehen, seien noch groß und einschüchternd, so Ritz. Zwei der größten Hürden in der Entwicklung von KI seien Angst und mangelnde Akzeptanz. Um diese Barrieren einzureißen setze Microsoft sich aktiv für die Regulierung in diesem Bereich ein und entwickelte sechs ethische Prinzipien zur Entwicklung und Anwendung intelligenter Technologien, wobei unter anderem besonders die Wichtigkeit von Transparenz bei der Erhebung und Nutzung von Daten betont wird.
Den gesamten "Artificial Intelligence in Europe Report" für Österreich in englischer Sprache finden Sie hier, die europaweiten Ergebnisse hier. KI-Positionen europäischer Opinion Leader aus Österreich finden Sie in "Mensch & Maschine". (rb)
www.microsoft.com