Oberösterreich knackt den Exportrekord

Die Digitalisierung hilft dabei, Nischenkompetenzen weltweit erfolgreich auszuspielen. 

Produkte und Dienstleistungen "Made in Austria" sind weltweit begehrter denn je zuvor. Lagen die österreichischen Warenexporte vor über 20 Jahren zum Zeitpunkt des EU-Beitritts (1995) noch bei einem Volumen von vergleichsweise bescheidenen 37 Milliarden Euro, so verbuchte Österreich im Jahr 2017 laut Außenwirtschaft Austria ein all-time-high von 142 Mrd. Euro. Heuer soll sogar die 150 Mrd.-Euro-Schallmauer durchbrochen werden.

Auch für Oberösterreich war 2017 ein Top-Jahr - sowohl in Sachen Ausfuhrwert als auch beim Übersee-Exportanteil. Oberösterreich ist mit einem Anteil von 25,8 Prozent an den gesamten österreichischen Warenexporten mit Abstand das größte Exportbundesland. Es ist nicht nur Industrie- und Produktionsstandort, sondern sichert auch durch Internationalisierung Wachstum und Arbeitsplätze, wobei jeder zweite Arbeitsplatz direkt und indirekt durch den Export gesichert wird. Auf Rang zwei der Export-stärksten Bundesländer ist mit 15,3 Prozent Niederösterreich, Platz drei belegt mit 14,7 Prozent die Steiermark, verrät das WKÖ-Wirtschaftsbarometer.

Investitionsvolumen wird kräftig aufgestockt

In Oberösterreich sehen die Exporteure optimistischer in die Zukunft als die Nicht-Exporteure. 47 Prozent der befragten Exportbetriebe rechnen für das laufende Jahr mit steigenden und 50 Prozent mit konstanten Umsätzen. Bei den Nicht Exporteuren sind es 34 Prozent, die steigende Umsätze erwarten. 59 Prozent gehen von konstanten Umsätzen aus und 8 Prozent rechnen mit einem Rückgang.

Die Absichten, das Investitionsvolumen aufzustocken, liegen bei oö. Exportunternehmen bei 56 Prozent. Österreichweit wollen zumindest 41 Prozent der Exportunternehmen mehr investieren. Bei den nicht im Export tätigen oö. Unternehmen geben lediglich 15 Prozent an, mehr Geld für Investitionen in die Hand nehmen zu wollen.

Ausblick

51 Prozent der exportierenden Unternehmen in Oberösterreich erwarten in den kommenden 12 Monaten einen Anstieg der Exportumsätze, 44 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. Der Anteil der oö. Exporteure mit negativen Aussichten liegt lediglich bei 5 Prozent. Speziell Oberösterreichs Exporteure sind dabei optimistischer als der Österreich-Durchschnitt. Österreichweit erwarten 46 Prozent steigende Exportumsätze und 6 Prozent einen Rückgang.

 Ziel ist es, in OÖ die 40-Milliarden-Euro-Schallmauer bei den Exporten so schnell wie möglich zu erreichen, spätestens jedoch im Jahr 2019. Die Warenexportquote soll zudem auf 62 Prozent steigen und der Übersee-Anteil bei den Exporten auf über 25 Prozent. Bis 2022 sollen zusätzlich 2.500 oö. Unternehmen im Export tätig sein. 

Neue Chancen

Die Digitalisierung ist im Export ein wesentlicher Treiber, sie verschafft kleinen und mittleren Unternehmen neue Möglichkeiten, international erfolgreich zu sein. Sie können ihre Nischenkompetenzen weltweit ausspielen, an globale Wertschöpfungketten andocken oder neue Kooperationpartner finden. Gleichzeitig befinden sich die Unternehmen zunehmend im internationalen Wettbwerb. Geschäftsmodelle stehen auf dem Prüfstand, völlig neue Mitbewerber treten am Markt auf.

"Gerade weil die aktuelle Lage der oö. Exportwirtschaft vielversprechend ist,
müssen wir jetzt unsere Hausaufgaben machen, die Weichen für die Zukunft stellen und unseren Beitrag leisten“, sagt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Für Unternehmen gelte daher, "die guten Exportergebnisse weiterhin auf der Preisseite durch die beständige Arbeit an Qualitäts- und Produktivitätsvorteilen, aber auch eine konsequente Weiterentwicklung der Spezialisierung auf noch innovativere Produkte
bzw. Dienstleistungen dauerhaft abzusichern". (red)

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