"Viele Konsumenten sind sich nicht bewusst, ob sie bei einem österreichischen oder internationalen Händler einkaufen", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Ein neues Siegel soll nun Händler mit Sitz und Gewerbe in Österreich entsprechend kennzeichnen und so eine wirkungsvolle Maßnahme gegen Kaufkraftabfluss sowie für mehr Transparenz bilden. Mit dem Logo Österreichischer Händler erkennt der Konsument auf einen Blick, dass er bei einem lokalen Händler bzw. Webshop einkauft, denn tragen dürfen das Logo ausschließlich Händler, die eine aktive Gewerbeberechtigung für das Handelsgewerbe in Österreich haben.
Mehr als 50% der österreichischen Umsätze im E-Commerce fließen ins Ausland: An deutsche bzw. europäische sowie zunehmend auch globale Webshops. Und dies, obwohl 84% der Konsumenten angeben, bei gleichem Preis, Service und Leistung lieber in einem österreichischen Onlineshop einkaufen zu wollen – aus Datenschutzgründen, aus Gründen der Rechtssicherheit oder der Förderungen des lokalen Handels. Ausländische Webshops sind in der Regel gut lokalisiert in Sachen Sprache und Bildwelten, oft werden auch österreichische Service-Nummern angegeben.
Insbesondere bei Käufen aus China zum Beispiel bemerkt der Online-Käufer den Ursprung seiner Ware erst dann, wenn der Zoll anklopft oder die Ware zu retournieren ist.
"Vor allem asiatische Handelsplattformen umgehen die anfallenden Steuern illegal, da sie ihre Pakete im Cross-Border-Handel fast gänzlich zoll- und mehrwertsteuerfrei in die EU schleusen. Das Schadensausmaß durch entgangene Umsatzsteuerzahlungen liegt in Österreich bei mehreren hundert Millionen Euro und bedeutet einen enormen Wettbewerbsnachteil für österreichische Händler. Wir setzen mit dem neuen Siegel dagegen und setzen ein Zeichen für den österreichischen Handel, für jene die in Österreich Arbeitsplätze schaffen und Steuern abführen", sagt Will. (red)
www.handelsverband.at