Cityjet eco: ÖBB und Siemens präsentieren Zug mit elektro-hybridem Batterieantrieb

Elektrifizierender Prototyp für den Nah- und Regionalverkehr.

Die ÖBB und Siemens haben viel Know-How investiert, um die Zukunft des Personenverkehrs umweltfreundlicher zu gestalten: Gemeinsam entwickelten sie einen Zug mit elektro-hybridem Batterieantrieb mit bis zu 50% weniger CO2 Emission, der sich auch zum Einsatz auf nicht-elektrifizierten Bahnstrecken eignet. Ein erster Einsatz im Fahrgastbetrieb des neuen Prototyps soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2019 erfolgen.

Der in Wien vorgestellte Prototyp des Cityjet eco ist das erste Ergebnis des innovativen Pilotprojekts und soll eine nachhaltige Alternative zu Dieselfahrzeugen abseits der Hauptverkehrsrouten darstellen:

“Mit dem Cityjet eco stellen die ÖBB den ersten Prototyp einer neuen Generation von Akkutriebzügen auf die Schiene. Dieses Leuchtturmprojekt hat das Potential, die noch vorhandenen Treibhausgasemissionen im österreichischen Bahnverkehr weiter massiv zu reduzieren, und das Angebot für unsere Fahrgäste gleichzeitig auf Cityjet-Niveau anzuheben. Mit dem Cityjet eco läuten die ÖBB somit ein neues Zeitalter für einen noch umweltfreundlichen Bahnverkehr ein“, erklärt Evelyn Palla, Mitglied des Vorstands der ÖBB-Personenverkehr AG.

“Unsere Forschungsergebnisse zeigen klar, dass ein elektro-hybrider Batterieantrieb die beste Technologie für den gemischten Einsatz von Zügen auf Österreichs Haupt- und nicht-elektrifizierten Strecken ist. Mit den ÖBB haben wir dafür einen konstruktiven Partner gefunden, der viele unserer Fahrzeuge im Einsatz hat und uns zu immer Innovationen und neuen Höchstleistungen anspornt“, erläutert Arnulf Wolfram, CEO der Siemens Mobility GmbH Österreich.

Neue Maßstäbe für die Zukunft

Durch den elektro-hybriden Batterieantrieb kann der Zug auf elektrifizierten Strecken Energie über seinen Stromabnehmer aufnehmen, diese Energie kann sowohl in den neu mitgeführten Batterien gespeichert werden als auch für den Betrieb auf nicht-elektrifizierten Strecken genutzt werden: Sobald der Zug die elektrifizierte Strecke verlässt, speisen die Batterien das eigene Energieversorgungssystem.

Gemeinsam mit der ÖBB soll diese Technologie nun in einem Pilotprojekt zur Serienreife weiterentwickelt werden: Damit sichert sich das Unternehmen wertvolle Erkenntnisse und baut zusätzlich seine Angebotsqualität für die Fahrgäste sowie die Nachhaltigkeit seiner Flotte weiter aus.

Das Pilotprojekt wird mit einem Zug aus der aktuell für die ÖBB laufenden Serienproduktion des Siemens Desiro ML umgesetzt, dessen Bauweise zusätzliche Dachlasten ermöglicht. Damit sinkt die branchenübliche Liefer- und Fertigungszeit eines Neufahrzeugs von bis zu 36 Monaten auf weniger als die Hälfte.

Die Batterieanlage am Mittelwagen des umgebauten Triebfahrzeuges 119 (4746 049) der Serie DESIRO ML umfasst drei Batteriecontainer, zwei DC/DC-Steller, einen Batteriekühler sowie weitere Elektronikbauteile. Zum Einsatz kommen modifizierte Lithium-Titanat-Batterien (LTO-Technologie) welche – im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien – deutlich höhere Ladeströme zur Schnellladung erlauben. Durch ein spezielles thermisches Konzept der Batteriecontainer erwarten die Experten keinen Einfluss auf die Lebensdauer und den Ladezustand der Akkus durch äußerer Witterungsverhältnisse, die Lebensdauer der Batterien soll bei Serienreife rund 15 Jahre betragen.

Das Projekt wird auch im Rahmen der InnoTrans 2018, der internationalen Leitmesse für Verkehrstechnik, von 18.-21. September einem breiten Publikum in Berlin präsentiert. (jr)

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