Wiener Linien klagen Gratiszeitung "Österreich"

| 05.12.2017

241.697 Euro Reinigungskosten wegen Papiermüll in U-Bahn.


Weggeworfene Zeitungen auf Bahnsteigen und im gesamten U-Bahn Bereich sorgen nicht nur bei Fahrgästen für Ärger: Der stadteigene Betreiber von Wiens öffentlichen Verkehrsmitteln will die Fellner-Zeitung deshalb auf insgesamt 241697 Euro Reinigungskosten klagen.

Die zahlreichen zurückgelassenen Ausgaben diverser Zeitungen sorgen täglich für Papiermüll, der Aufwand für das Reinigungspersonal ist dementsprechend groß. Weil sich das Gratisblatt Österreich im Gegensatz zu Heute bisher nicht an den Entsorgungskosten beteiligt hat, forderten die Wiener Linien nun vor dem Handelsgericht Wien eine Zahlung in Höhe von 241.697,60 Euro, die Summe soll die Kosten für drei Jahre Reinigung inklusive Zinsen abdecken.

Streit seit 2010

Zwischen der Mediengruppe Österreich und den Wiener Linien besteht bereits seit 2010 ein kartellgerichtlicher Streit, nun ist die Auseinandersetzung um eine Klage reicher: Laut dem Tagesblatt stehen dem Unternehmen ebenfalls Schadenersatz-Ansprüche in Millionenhöhe zu. Von Seiten der Zeitung wurde den Wiener Linien Missbrauch vorgeworfen, anders als der Nachlese Heute wären Österreich keine Entnahmeboxen in Wiener U-Bahn-Stationen erlaubt worden.

Laut einer Stellungnahme von Wolfgang Fellner wäre die Forderung, die gleichen Reinigungskosten wie Heute zu zahlen schlicht absurd: "Wir bezahlen unsere Reinigungsgebühr – völlig legal – für jene Boxen, bei denen ein aufrechtes Mietverhältnis mit den Wiener Linien besteht an die Wiener Linien, dort wo sich die Boxen auf dem Grund der Stadt Wien befinden und der Vertrag mit der Stadt Wien/MA 28 abgeschlossen ist, bezahlen wir die Reinigungsgebühr im Rahmen der Boxen-Miete – logischerweise – an die Stadt Wien", so Fellner gegenüber dem Standard. "Sobald wir die gleiche Aufstell-situation wie 'Heute' haben – also über 200 Boxen innerhalb der U-Bahn-Stationen – würden wir selbstverständlich auch – dann aber natürlich nur mehr an die Wiener Linien – bezahlen", so Fellner weiter. Nach Informationen des Oberlandesgericht Wien ist das Kartellverfahren noch nicht abgeschlossen. (jr)

www.wienerlinien.at

www.österreich.at/wien

leadersnet.TV