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Wrabetz ist am häufigsten in den Medien vertreten.
Unter den österreichischen CEOs ist ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz mit großem Abstand am stärksten in den heimischen Medien präsent – gefolgt von Red-Bull-Hälfteeigentümer und -Chef Dietrich Mateschitz. Das zeigte ein erstmals veröffentlichtes CEO-Ranking von APA-DeFacto, das die mediale Präsenz der Chefs der größten heimischen Unternehmen über einen Zeitraum von sechs Monaten (November 2016 bis April 2017) untersuchte. Für die Medienanalyse wurden redaktionelle Beiträge aus 14 österreichischen Tageszeitungen (Printausgaben), neun Magazinen und den TV-Sendern ORF, ATV und Puls4 herangezogen. Insgesamt wurden 601.317 Beiträge analysiert. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich auf die sechs Monate von Anfang November 2016 bis Ende April 2017. Die wissenschaftlich fundierten Analysen von APA-DeFacto messen und interpretieren den medialen Output zu definierten Themen, Zeiträumen oder Anlässen und geben u.a. Antworten auf Fragen zu öffentlicher Präsenz, Positionierung oder Wirkung.
Wrabetz kommt dabei am häufigsten in den Ressorts Kunst und Kultur vor. Themen wie Rundfunkgebühr (GIS) oder der Umbau des Bereichs ORF-Information trieben die Medienpräsenz während des Untersuchungszeitraums in die Höhe. An zweiter Stelle folgt Red-Bull-Hälfteeigentümer und -Chef Dietrich Mateschitz. Über ihn wird vor allem im Ressort Sport berichtet. Die Themen gehen von RB Leipzig und RB Salzburg über das Projekt Spielberg und die F1-Teams bis zur Schaffung seiner Medienplattform „Quo Vadis Veritas“. „Im Besonderen ein Interview in der Kleinen Zeitung vom 8. April, unter anderem zum Thema Flüchtlingspolitik, lässt den Indexwert von Mateschitz sprunghaft ansteigen", analysiert Manuel Kerzner von APA-DeFacto. Im April ist sein Indexwert dadurch etwa doppelt so hoch wie im Schnitt des gesamten Untersuchungszeitraums. "Auffällig ist, dass der reichste Österreicher wenig bis gar nicht mit dem Kerngeschäft von Red Bull – Energydrinks – medial präsent ist", sagte Kerzner. Zum Verlauf seiner Geschäfte nimmt Mateschitz seit Jahren kaum Stellung.
Zusatzfunktionen zählen
Er reiht sich damit die Gruppe vieler Unternehmensvertreter ein, die im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit im Betrieb nur schwache Präsenz erlangen. Erst zusätzliche Aufgaben im Sport, in Interessensvertretungen oder Politiknähe bringen mediale Aufmerksamkeit. Sowohl der scheidende Casinos-Austria-Chef und Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees, Karl Stoss (Rang 3), als auch Kapsch-Chef und IV-Präsident Georg Kapsch (Rang 4) kämen ohne ihre Zusatzfunktionen nicht unter die Top-10. Auch der frühere Vizekanzler Josef Pröll, der auf Rang 8 aufscheint, hat diese Position mehr seiner Funktion als Landesjägermeister und als Ex-Politiker denn als Chef von Leipnik-Lundenburger zu verdanken.
Oberösterreicher vorne dabei
"Auffällig stark sind die Werte oberösterreichischer Unternehmenslenker", sagt Kerzner: Mit Wolfgang Eder (Rang 5, Voest), Stefan Pierer (Rang 6, KTM) und Heinrich Schaller (Rang 10, RLB OÖ) finden sich gleich drei CEOs oberösterreichischer Unternehmen unter den Top-10 Österreichs. Die Unterrepräsentiertheit von Frauen in Top-Jobs schlägt sich auch in der medialen Wahrnehmung nieder: Nur drei Frauen schaffen es in die Top-50 der Medienpräsenz. Margarete Schramböck von A1 belegt in der Auswertung den 21. Rang und lässt damit Elisabeth Stadler (Rang 30, VIG) und Sabine Herlitschka (Rang 36, Infineon) hinter sich.
Der Vergleich mit Spitzenvertretern anderer Branchen verdeutlicht, wie wenig österreichische Firmenchefs in den Medien vorkommen. Über Bundeskanzler Christian Kern wurde im sechsmonatigen Untersuchungszeitraum 40-mal intensiver berichtet als über Chefs großer Unternehmen, über Außenminister Sebastian Kurz 30-mal intensiver. Im Einzelmonat Mai, als Kurz die ÖVP übernahm, kam er auf die 60-fache Berichterstattung.
Aber auch ein Marcel Hirscher kommt – jedenfalls im untersuchten Winterhalbjahr – auf das 30-fache der Berichterstattung, die Rainer Seele oder Wolfgang Eder als Chefs der größten, börsennotierten Firmen mit ihren Milliardenumsätzen erzielen. Selbst Schauspieler Tobias Moretti hat eine doppelt bis dreimal so hohe Medienpräsenz wie die CEOs. Ausländische Bosse erhalten im Vergleich zu den inländischen verhältnismäßig viel Aufmerksamkeit: Facebook-Chef Mark Zuckerberg kommt in heimischen Medien vergleichbar intensiv vor wie Mateschitz. Tesla-Erfinder Elon Musk würde innerhalb des österreichischen Rankings auf Platz drei liegen, nur übertroffen von Wrabetz und Mateschitz. (jw)