Wikipedia-Prinzip soll den Journalismus retten

| 25.04.2017

Jimmy Wales will mit „WikiTribune“ gegen Fake-News vorgehen.

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales will etwas gegen die massenhafte Verbreitung von Fake News tun. Aus diesem Grund startet Wales die Community-getriebene Online-Nachrichtenplattform Wikitribune. Die Plattform basiert auf einem Hybridmodell. Bezahlte Journalisten sollen mit einem großen Netzwerk aus Unterstützern zusammenarbeiten. „Wir wollen etwas von der faktenbasierten, faktenprüfenden Mentalität, die wir von Wikipedia kennen, in den News-Betrieb bringen“, so Wales im Gespräch mit dem Technologiemagazin Wired.

Die Seite soll über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert werden, die auch die Größe des anfänglichen Wikitribune-Teams bestimmen soll. „Menschen haben ein Verlangen nach qualitativ hochwertiger Information“, ist Wales überzeugt. Er beschreibt die redaktionelle Kernmission seiner Plattform mit den Worten „Fakten zählen“ und glaubt, dass die Seite in der Lage sein wird „eigene Berichterstattung und investigativen Journalismus“ zu betreiben.

Programmatische Werbung ein „Race to the Bottom“

Wales ist davon überzeugt, dass Programmatische Werbung ein „Race to the Bottom“ befördert habe, in dem viele Medienunternehmen untragbar werden, weil die Produktion von Nachrichten zu teuer werde. Laut der Organisation Digital Content Next gingen 90 Prozent des Wachstums in den digitalen Werbeeinnahmen im Jahr 2015 an Google und Facebook, schreibt Wired. Technologiefirmen also, die nicht in Journalismus investieren, aber eine große Rolle bei der Verbreitung von Falschinformation rund um die jüngsten Wahlen in westlichen Demokratien gespielt haben. Dieser Wandel bedeutet, dass die Verlage mit neuen Erlösmodellen experimentieren müssen, etwa Display-Werbung zugunsten von Abonnements aufgeben, die Usern Material über verschiedene Plattformen hinweg zugänglich machen. (as)

en.wikipedia.org/wiki/Wikitribune

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