Hightech und Gastlichkeit sind kein Widerspruch. Das ist das Resümee der Diskussionsrunde zum Thema "Wie viel Technologie verträgt sich mit dem Anspruch der Gastlichkeit?" des sechsten Arcotel-Branchentreffs in Wien. Martin Lachout, Vorstand der Arcotel Hotel AG, setzt sich mit den Wünschen der Hotelgäste von morgen tief gehend auseinander. Im August eröffnet das neue Arcotel Donauzentrum im 22. Wiener Gemeindebezirk, und dieses wird die Ansprüche der sogenannten Generation Y erfüllen. Etwa mit Smart-TV, auf dem eigene Netflix- oder Amazon-Angebote abgespielt werden können, Coworking Space und der Möglichkeit zum Self Check-in/out. "Entscheidend ist in erster Linie, als Hotel die Basis zu liefern, die Gäste auch zuhause nutzen", so Lachout. "Wir Hoteliers müssen die Erwartungen der Gäste mit schnellem WLAN und bestem Service erfüllen. Die technische Erleichterung von administrativen Tätigkeiten ist eine Möglichkeit, mehr Raum für persönlichen Kontakt zum Gast herzustellen."
Das Hotel der Zukunft bedeutet Digitalisierung, Storytelling sowie die Schaffung von Erlebnissen. Für Hoteliers ist mit diesen Anforderungen einiges zu stemmen. "Schnelles WLAN ist heute eine Selbstverständlichkeit, nach der Digitalisierung wird der Mensch wieder wichtig", fasst Mag. Matthias Koch zusammen. Der Geschäftsführer des Fachverbandes Hotellerie ist Teil eines Teams, das mit Zukunftsforscher Harry Gatterer die Studie "Hotel der Zukunft" entwickelte. "Wir sind Zeugen einer epochalen Veränderung, die viel dramatischer als ein einfacher Generationswechsel zu bewerten ist. Durch die Digitalisierung fallen Jobs weg, es entstehen jedoch durch die modernen Anforderungen wieder neue." Caroline Mitterdorfer von der Hotel-App conichi wünscht sich mehr Flexibilität in der Hotelbranche. Das Startup-Unternehmen aus Berlin bietet mobilen Check-in/out und digitale Türöffnung an. Diese Technologie wird etwa im ARCOTEL Rubin Hamburg seit Anfang des Jahres angewendet. "Die App schafft den Rezeptionisten mehr Zeit für persönliche Dienstleistung. Durch eine effiziente Nutzung gesammelter Daten wird für Gäste ein Mehrwert geschaffen, deshalb sollten Hoteliers in dieser Hinsicht proaktiver sein", so Mitterdorfer.
Die alte und neue Generation lernt voneinander und Kulturtechniken werden sich dem anpassen, meint Koch. Für Mag. Gerald Kröll, ehemaliger Managing Director bei Horwath HTL Austria und künftiger strategischer Berater Markenentwicklung bei Brand Logic, geht es eher um die Trennung der Generationen im Sinne der Ansprache. "Ich muss wissen, an wen ich Inhalte transportiere. Eine zielgerichtete Ansprache kann Digitalisierung leisten", erklärt Kröll. "Gäste von heute verlangen ein bequemes Bett, gutes Frühstück, eine entsprechende Bandbreite, aber auch eine authentische Story. Hier ist für Hoteliers noch Luft nach oben." Hoteliers müssen einen Schritt voraus denken. Denn nach der Generation Y steht bereits die Generation Z in den Startlöchern, die wiederum andere Anforderungen erfüllt sehen will. "Facebook und Instagram sind nicht das Ende der Fahnenstange. Snapchat ist etwa das Tool der Generation Z, insgesamt schreiten neue Entwicklungen schneller voran. Da muss man am Ball bleiben", mahnt Mitterdorfer.
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