Als Personalberaterin bin ich ja sehr praxisorientiert veranlagt. Eine gute Idee ist für mich dann erst eine gute Idee, wenn sie sich nicht nur gut anhört, sondern auch praktisch umsetzen lässt – ohne dass dabei einer der Beteiligten draufzahlt.
Die gute Idee
Bestes Beispiel: Der vieldiskutierte Mindestlohn. Der Gedanke ist grundsätzlich gut! Denn sicherlich stimmen Sie mir zu, dass gute Arbeit auch mindestens 1.500 Euro wert sein sollte – egal ob in der Gastronomie oder im Transportgewerbe. Und nicht zuletzt auch die Arbeit von Frauen. Es geht dabei um Wertschätzung und Motivation und freilich auch um stärkere Kaufkraft.
Aber wer zahlt?
Doch wie lässt sich dieser Mindestlohn ohne Kollateralschäden umsetzen? Eine Gehaltserhöhung beispielsweise für eine Friseurin von 150 Euro kostet dem Arbeitgeber in Wahrheit 200 Euro. Davon bleiben der Friseurin 85 Euro. Die restlichen 115 Euro fließen in den Staats- und Krankenkassensäckel. Deshalb meine Frage: Wann und wie wird man die Lohnnebenkosten (die eigentlichen Verursacher des Problems) senken?
Wer vom Mindestlohn am meisten profitiert, ist klar. Wer die Mehrkosten trägt auch: Das Unternehmen selbst und in Folge die Kunden. Denn die Dienstleistung wird teurer werden. Ob die gute Idee also eine gute Idee bleibt, wird davon abhängen, wie die Kunden auf die höheren Preise reagieren.
Werden sie seltener zum Friseur gehen? Werden sie sich abends die Haare schwarz schneiden lassen? Werden sie zu einem Konkurrenten mit Dumping-Preisen wechseln? Erst an den Kundenreaktionen wird sich der Erfolg des Mindestlohns messen lassen.
Der schlechte Effekt
Denn im schlimmsten Fall kann ein landesweiter Mindestlohn sogar Arbeitsplätze vernichten. Derzeit wälzt man das Risiko einfach auf die Unternehmer ab, die es an den Kunden, also den Steuerzahler weiterreichen. Eine echte Win-win-Situation sieht anders aus, oder?
Was meinen Sie? Würde ein flächendeckender Mindestlohn die Arbeitswelt gerechter und sozialer machen?
Klicken Sie hier und schreiben Sie mir! Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion.
Mit Klartext und herzlichen Grüßen
Ihre Manuela Lindlbauer
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