Um als relevanter Player am internationalen Innovations-Parkett reüssieren zu können, braucht es Forschergeist, Innovationskraft und Bedingungen, die einen globalen Einsatz von neuen Technologieprodukten oder Dienstleistungen möglich machen. International abgestimmte Standards bilden die Basis für eine vernetzte Anwendung von Produkten und Lösungen. Insellösungen haben am Weltmarkt keine Chance auf Erfolg. Aus diesem Grund zeichnete Austrian Standards am 18. Jänner 2017 fünf Unternehmen, Projekte und Start-ups aus, die durch gezielte Anwendung und strategische Mitentwicklung von Standards weltweite Zukunftsmärkte erfolgreich mitgestalten.
Erstmals haben sich heuer nicht nur etablierte, klassische Unternehmen, sondern auch Start-ups, Projekte und Organisationen aus Wissenschaft und Forschung beworben. Der Living Standards Award wurde daher heuer erstmals in drei Kategorien vergeben: „Corporate“, „Project“ und „Start-up“.
Austrian Standards fungiert dabei als Tor zu internationalen Partnern und Gremien
In der Kategorie „Corporate“ wurden die Kapsch TrafficCom AG und die Philips Austria GmbH ausgezeichnet. Kapsch wendet nicht nur die klassischen Standards an, die bei CEN und ISO entwickelt werden, sondern arbeitet auch in anderen Organisationen und Konsortien mit und nutzt deren Regelwerke. Austrian Standards fungiert dabei als Tor zu internationalen Partnern und Gremien. „Wir nutzen unser länderübergreifendes Netzwerk, um unseren Kunden den Zugang zu jenen Standards zu ermöglich, die sie auf den Weltmärkten brauchen“, so Austrian-Standards-Präsident Walter Barfuß.
Den Living Standards Award in der Kategorie "Project" gab es für das Austrian Institute of Technology (AIT) als Koordinator des Projekts "MobilePass", das aus dem EU-Rahmenprogramm 7 mitfinanziert wird und aus einem Konsortium von 11 Firmen, Instituten, Universitäten und Behörden besteht. Ebenfalls in der Kategorie "Project" ausgezeichnet wurde das Forschungsprojekt der TU Wien, "REFLex", das für eine gewaltige Effizienzsteigerung bei der Automatisierung von Produktionsprozessen sorgt. Prof. Holger Arthaber entwickelte mit seiner Arbeitsgruppe Mikrowellentechnik die Distanzmessung zu passiven Funk-Etiketten - so genannten RFID-Tags - ermöglicht.
Standards als Geburtshelfer und Turbo für Start-up
Preisträger in der Kategorie „Start-up“ ist das Klagenfurter Jungunternehmen Bitmovin, dessen Existenz „als Ergebnis jahrelanger, aktiver Forschungs- und Standardisierungsarbeit gesehen werden kann“, versicherte Geschäftsführer Christian Timmerer. Ihm und seinen Start-up-Mitgründern ist es zu verdanken, dass es beim Abspielen von Videos im Internet nicht mehr ruckelt und zuckelt. Bereits lange vor der Unternehmensgründung haben sie federführend an der Entwicklung des MPEG-DASH-Standards (ISO/IEC 23009) mitgearbeitet, der eine effiziente und unterbrechungsfreie Videoübertragung im Internet ermöglicht.
Mehr als 100 Personen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik waren zur Preisverleihung am Mittwochabend ins Austrian Standards Meeting Center gekommen: unter ihnen Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Nationalbankpräsident Claus J. Raidl, Forum-Alpbach-Präsident Franz Fischler und die Leopoldstädter Bezirksvorsteherin Ursula Lichtenegger.
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