Werbeklimaindex diagnostiziert verhalten positive Stimmung

Experten warnen vor Ausweitung der Werbesteuer auf Online.

Die Stimmung in der österreichischen Kommunikationswirtschaft hat sich verbessert. Der WIFO-Werbeklimaindex ist von 13 Punkten im Juli auf 16 Punkte im Oktober 2016 gestiegen. "Die befragten Unternehmer sind zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Zudem blicken sie verhalten zuversichtlich auf die kommenden Monate. Vor dem Hintergrund einer leichten Verbesserung der internationalen und der österreichischen Konjunktur dürfte sich die Werbe- und Kommunikationsbranche mittelfristig etwas stärker als zuletzt, aber immer noch verhalten entwickeln. Wichtige Teilkomponenten des Werbeklimaindex, vor allem jene, die die Entwicklung in den kommenden Monaten betreffen, liegen weiter unter ihrem langjährigen Durchschnitt", so Angelika Sery-Froschauer, Obfrau des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

„Die österreichische Kommunikationswirtschaft befindet sich nach wie vor in einer Phase vergleichsweise verhaltener Konjunktur", kommentiert Werner Hölzl, Ökonom des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), die aktuellen Ergebnisse des Werbeklimaindex. Der Index der aktuellen Lagebeurteilungen, der eine Komponente des WIFO-Werbeklimaindex bildet und die rezente Entwicklung zusammenfasst, spiegelt dies für das 3. Quartal 2016 wider: Mit +27 Punkten setzt sich eine positive Entwicklung fort. Im langfristigen Vergleich zeigt sich, dass die Nachfrage nach Dienstleistungen der Werbung und Marktkommunikation im 3. Quartal stärker gewachsen ist. Die Beurteilung der Auftragslage fällt jedoch nur mittelmäßig aus (71 % melden ausreichende oder mehr als ausreichende Auftragsbestände). Der Wert stagniert und hat negative Auswirkungen auf die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und die Gewinnsituation.

Ausblick auf 2017

Im Vergleich zur positiven Einschätzung der aktuellen Lage (+27 Punkte), fällt der Index der unternehmerischen Erwartungen, die zweite Komponente des WIFO-Werbeklimaindex, die die Perspektiven der Unternehmen für die kommenden Monate zusammenfasst, sehr zurückhaltend aus. Mit einem Stand von +6 Punkten überwiegen die optimistischen Erwartungen nur leicht gegenüber den pessimistischen. Dies liegt weniger an den Erwartungen zur Nachfrageentwicklung in den kommenden Monaten, die zwar nicht überragend ausfallen, aber doch auf solide Zuwächse hindeuten. Der Ausblick auf die kommenden Monate leidet darunter, dass per Saldo nur wenige Unternehmen von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage ausgehen. Hinsichtlich der Beschäftigung überwiegen sogar jene Unternehmen, die sich vor einem Stellenabbau sehen gegenüber jenen, die Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften melden. „Wir rechnen bis zum Ende des 1. Quartals 2017 kaum mit einer weiteren Belebung der Konjunktur in der Kommunikationswirtschaft“, skizziert Sery-Froschauer den Konjunkturausblick des Fachverbands Werbung und Marktkommunikation. Sie nahm die Präsentation auch zum Anlass, auf die Gefahren einer Ausweitung der Werbeabgabe auf den Online-Bereich hinzuweisen: "Auf Online bitte keine Steuern", so ihr Aufruf an die Politik. Die Werbeabgabe müsse aber  "natürlich überhaupt weg".  (jw)

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