Trump bewirbt in China Klodeckel

| 17.11.2016

Unternehmer ließ den Namen des US-Präsidenten im Jahr 2002 als Marke registrieren.

Wenn es um den Schutz des Namens "Trump" geht, scheint man es in China nicht so genau zu nehmen. Laut dem Trademark Office gibt es aktuell 46 Marken und Unternehmen im Reich der Mitte, die unter dem Namen registriert sind. Aber nur 29 davon gehören auch nachweislich dem gewählten neuen US-Präsidenten. Eines der Highlights ist die Verwendung seines Namens bei einem Unternehmen, das sich auf die Herstellung und den Verkauf von Hightech-Toilettensitzen spezialisiert hat.

"Das ist alles reiner Zufall"

"Wir haben ehrlich gesagt nichts von einer Person namens Trump gewusst, als wir unseren Markennamen im Jahr 2002 registrieren ließen", zitiert die New York Times den chinesischen Geschäftsmann Zhong Jiye, Gründer und Leiter eines Unternehmens namens "Shenzhen Trump Industrial Company Limited" . "Das ist alles reiner Zufall", beteuert Zhong. Denn in der chinesischen Sprache würde der Begriff "Trump" auch so etwas wie "universelle Innovation" bedeuten. Und das passe ja eigentlich auch sehr gut zu dem Produkt, das er mit seiner Firma hauptsächlich vertreibt: einem Toilettensitz, der das Hinterteil seines Benutzers gleichzeitig warmhält und wäscht. Bislang habe sich der neu gewählte Präsident der USA aber noch nicht bei dem Chinesen gemeldet, um gegen die Verwendung seines Namens vorzugehen. "Auch wenn das passieren sollte: Ich werde meinen Markennamen auf keinen Fall leichtfertig aufgeben. Ganz egal, ob er mich verklagt", gibt sich Zhong kämpferisch. Zu prozessieren, sei sein gutes Recht. "Dann werden wir aber unsere Regierung entscheiden lassen. Wir glauben, dass die Gesetze unseres Landes Unternehmen wie unseres in diesem Fall schützen werden", so der Unternehmer.

Geschäftstüchtige Chinesen

Donald Trump ist interessanterweise nicht der erste US-Präsident, dessen Namen von geschäftstüchtigen chinesischen Unternehmern für ihre jeweils eigenen Zwecke und Ziele eingesetzt wird. Ähnlich erging es etwa auch im Jahr 2004 dem damals amtierenden Machthaber im Weißen Haus, George Bush. Auch in diesem Fall wollte ein Geschäftsmann beim chinesischen Trademark Office ein ganz besonderes Produkt mit dem berühmten Namen bewerben: eine neue Marke für Wegwerfwindeln. Da George Bush aber 2004 als damals amtierender US-Präsident wohl auch in China kaum ein Unbekannter sein konnte, kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen der Registrierungsbehörde und dem Antragsteller. Dieser wurde schließlich mit dem Argument abgewiesen, dass man Angst vor einem "negativen sozialen Einfluss" haben würde, wenn man es erlaubt, dass der Name eines international bekannten Staatsoberhauptes in China als registrierte Marke eingetragen wird. (red/pte)

www.pressetext.com

leadersnet.TV