Rainer Küchl hat nach gut 45 Dienstjahren seine letzte Vorstellung als Konzertmeister - also an der musikalischen Spitze - des Staatsopernorchesters gespielt. Wenn man bedenkt, dass die Staatsoper 147 Jahre alt ist, ist das schon eine sehr lange Periode: Er hat somit ein Drittel der Staatsoperngeschichte geprägt.
Beim Rosenkavalier-Schlussapplaus hat ihn Direktor Dominique Meyer auf die Bühne geholt: "Wir danken Ihnen für 45 Küchl-Jahre im Graben und über 5.000 Vorstellungen - ich werde Sie vermissen". Küchl selbst bedankte sich mit den Worten: "Dieser Moment jetzt hier ist schwieriger als jedes Probespiel. Meinen Anfang und meine Zeit mit diesem wunderbaren Orchester beschreibt am besten ein Zitat aus dem "Rosenkavalier": "Komme aus dem Staunen nicht heraus". Viele Momente werden mir im Ohr bleiben.
Er sei froh und dankbar, so viele Jahre - unter acht Direktoren - an der Seite netter Kollegen in diesem Orchester gespielt haben zu können. "Und dem Publikum möchte ich sagen: Bleiben Sie diesem Haus treu, Sie werden kein besseres finden. Es ist das beste Opernhaus", so Küchl.
Bei der anschließenden Feier im Schwindfoyer verlas und übergab Bundestheater-Geschäftsführer Christian Kircher einen Dankesbrief von Kulturminister Thomas Drozda, Meyer überreichte Prof. Küchl zwei Geschenke: ein dickes Büchlein mit allen Premieren-Abendzetteln seiner "Amtszeit" sowie ein Foto der Staatsoper aus Perspektive des Konzertmeisterpultes.
In der Gratulantenschar gesichtet: Zahlreiche Orchesterkollegen sowie Kurt Rydl, Chen Reiss, Dorothea Röschmann, Ildikó Raimondi, Clemens Hellsberg u.v.a.m.
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