Der erste PMCA-Impuls im neuen Jahr fand im Saal der Labstelle statt und stand ganz im Zeichen des Pharma-Marketeers selbst. Unter dem Titel „Gesucht: Pharma-Marketeers von gestern/heute/morgen?“ wurden nicht nur deren vielseitige Aufgaben, sondern auch der Wandel des Berufsbildes selbst sowie die neuen Erwartungen an die Berufsgruppe beleuchtet. Dietrich Göller, Head Marketing bei Sandoz Austria GmbH, verschaffte dem interessierten Publikum umfassende Einblicke in das Tagesgeschäft eines Pharma-Marketeers und zog darüber hinaus einen Vergleich mit dem FMCG-Bereich (Konsumgüter), in dem er über 16 Jahre Erfahrung sammelte. Im Anschluss diskutierte eine ausgesprochen hochkarätig besetzte Branchenrunde, die sich aus vier Österreich-Geschäftsführern unterschiedlicher Pharmafirmen zusammensetze.
Unmittelbar nach dem Impuls diskutierte eine hochkarätig besetzte Runde aus Geschäftsführern heimischer Pharmaunternehmen die neuen Anforderungen an den idealen Pharma-Marketeer. Unter der Moderation von Dominik Flener, PMCA-Vorstandsmitglied, war man sich rasch einig, dass es dieses Idealbild des klassischen Pharma-Marketeer nicht mehr gibt, die erforderlichen Kompetenzen auch im Marketing zunehmend interdisziplinär werden und die Kreativität in ihrer Bedeutung trotz – oder gerade wegen – des stark regulierten Marktes keinesfalls zu kurz kommen darf. Dass sich die pharmazeutische Industrie aktuell in einer großen Umbruchphase befindet und man sich deshalb nicht mehr nur auf einen Typus des Pharma-Marketeer beschränken kann, erläuterte Stefan König, Geschäftsführer von Takeda Österreich: „Während ein Teil der Unternehmen sich zunehmend spezialisiert, richtet sich ein anderer Teil der Industrie auf die günstige Versorgung des Massenmarkts ein“, so König. Eine weitere Herausforderung wird darin gesehen, dass sich die Möglichkeiten, Inhalte zu empfangen, potenziert haben und Konsumenten bzw. Stakeholder angesichts einer Vielzahl an Informationen wählerischer geworden sind: „Herausforderung des ´Marketeer der Zukunft´ ist es, für Stakeholder relevante, qualitative Inhalte zu produzieren, die für diese einen spürbaren Mehrwert durch die Interaktion mit dem Unternehmen, in dem von ihnen gewählten Kommunikationskanal, generieren“, fügte Manuel Reiberg, Geschäftsführer von Daiichi Sankyo Österreich, hinzu. Die arbeitgeberseitige Erwartungshaltung an den Marketeer brachte Rodrigo Goarmon, Geschäftsführer von Sandoz Österreich, auf den Punkt: „Ich erwarte mir Performance, besser und schneller als jene des Mitbewerbs. Um das zu ermöglichen, liegt es auch in unserer Verantwortung als Arbeitgeber, die dafür optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen“, so Goarmon. Dass viele junge Marketeers in der Branche Sorge haben, Marketing würde durch viele Regularien limitiert, langweilig oder gar obsolet, ergänzte Wolfram Schmidt, Geschäftsführer von Roche Österreich, und fügte hinzu, dass man dieser Angst entgegenwirken solle.
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