Kunstschnee ohne Frosttemperaturen bald möglich

„NeveXN" sorgt pro Stunde für zwei Kubikmeter Schnee.

Ein auf Umwelttechnik spezialisierter Studienabgänger der Università di Trento  hat eine innovative Maschine zur Herstellung von künstlichem Schnee entwickelt. Mithilfe von "NeveXN"  lässt sich die weiße Pracht auch bei Temperaturen über null Grad Celsius kostengünstig und umweltfreundlich erzeugen. "Die Idee kam mir, als ich in Südtirol meine neue Heimat fand und mich mit dem Phänomen des Solar Cooling beschäftigte", meint Gründer Francesco Besana. Kunstschnee sei für diese überwiegend vom Fremdenverkehr lebende Region ein sehr wichtiges Thema. In der von ihm entworfenen Anlage wird das auch als Tripel- oder Dreiphasenpunkt bekannte thermodynamische Gleichgewicht des Wassers genutzt.

In der Natur ist der Aggregatzustand von Wasser in einem bestimmten Zeitpunkt entweder fest-flüssig oder flüssig-gasförmig. Bei dem in fünfjähriger Entwicklungsarbeit gereiften Verfahren hingegen zeigt sich Wasser unter bestimmten Temperatur- und Druckverhältnissen in flüssigem, festem und gasförmigem Zustand gleichzeitig. Der Prototyp wurde von der Provinzialverwaltung von Trento anlässlich des Premio D2T Startup di Rovereto mit einem Preisgeld von 150.000 Euro prämiert.

Ohne Zusatzstoffe

"Als Energiezufuhr nutzen wir die Sonnenstrahlung und kommen dabei ohne Zusatzstoffe aus", so der aus Bergamo stammende Ingenieur. Mit der Maschine können pro Stunde zwei Kubikmeter und bald auch bis fünf Kubikmeter Kunstschnee hergestellt werden. Das patentierte Verfahren funktioniert bei Temperaturen zwischen null und fünf Grad Celsius. Die Anlage lässt sich auch zur Aufbereitung von Trinkwasser und der Herstellung von Eisbrei nutzen. Derzeit wird der Betrieb mit anderen Energieträgern wie Holz und Biomasse getestet. (jw/pte)

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