Radiowerbespot veräppelt Transsexuelle

| 24.11.2015

„Gewagter Humor ist nichts Ungewöhnliches" 

Der kanadische Regional-Radiosender Maritime Broadcasting  hat eine herabwürdigende Werbung auf Kosten transsexueller Menschen zurückgezogen. Beschwerden hagelte es von der Non-Profit-Organisation Pride PEI sowie der Beratungsagentur PEI Advisory Council on the Status of Woman. Der Werbespot stammt von einem lokalen Händler für Autoteile.

Doppelbödige Bemerkung

"Es geht um das Getriebe eines Autos. Zwei Männer reden über das Durchblasen des Getriebes (about blowing a tranny)", erklärt Pride PEI-Vorsitzender Tyler Murnaghan. Die Pointe folgt, als der zweite Mann den ersten fragt:" Bist du dir sicher, dass du dein Auto meinst?" Tranny kann hier nämlich sowohl als Verniedlichungsform des englischen Wortes für Getriebe ("transmission") als auch als abfällige Bezeichnung für Transsexuelle interpretiert werden. Murnaghan beschreibt die Werbung als "sehr geschmacklos". Das enthaltende Wortspiel sei "kein Spaß". "Tranny ist ein herabwürdigender Ausdruck für Personen, die ihr Geschlecht wechseln", erklärt der Vorsitzende. "Niemand sollte heutzutage, ungeachtet dessen, dass es sich hierbei um einen Selbstläufer handelt, eine derartige Ausdrucksweise gebrauchen", fügt Murnaghan hinzu.

Beschwerde-Mails

Laut Rick MacLeod, Sales Manager bei Maritime Broadcasting, ist gewagter Humor nichts Ungewöhnliches im Radioprogramm. Die Radiostation habe neben einem Beschwerde-Anruf einige E-Mails der beiden Organisationen erhalten. Das Management plane daher, den Betroffenen eine Entschuldigung anzubieten. Der Autohändler gibt an, nichts über etwaige Beschwerden gewusst zu haben sowie niemandem zu nahe treten zu wollen. (jw/pte)

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