Spar-Expertentalk: „TTIP führt zu Abwärtsspirale bei Qualität“

Die Chefs von Spar, NÖM und Ölz üben scharfe Kritik am geplanten Freihandelsabkommen.

TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership), das geplante Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA, stößt schon seit längerem auf Kritik. Der Widerstand dagegen wächst auch in der heimischen Wirtschaft. Lebensmittelriese Spar hat jetzt zu einer Gesprächsrunde geladen, bei der unter anderem Spar-Chef Gerhard Drexel, NÖM-Vorstand Alfred Berger und Bäckerei Ölz-Geschäftsführer Bernhard Ölz über das Abkommen diskutierten.

Gentechnik und Hormonfleisch

Drexel mahnte, dass es zu unumkehrbaren Schäden für Österreichs Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Handel und Konsumenten kommen würde, sollte TTIP in Kraft treten. Er befürchtet, dass etwa Hormonfleisch den Markt fluten würde. „Von den 1.450 geografisch geschützten Herkunftsbezeichnungen in Europa werden nur noch 160 übrig bleiben, von 15 österreichischen nur noch drei. Weiters werden Pestiziden und verbotenen Chemikalien Tür und Tor geöffnet und Schiedsgerichte werden die Souveränität von Nationalstaaten beschneiden“, so Drexel weiter.

Bernhard Ölz brachte das Thema Gentechnik auf den Tisch: „In den USA ist Gentechnik State of the Art. Wir in Österreich versuchen das zu vermeiden.“ Auch NÖM-Vorstand Alfred Berger schlug in eine ähnliche Kerbe und befürchtet fatale Folgen für die österreichische und europäische Milchwirtschaft: „Wenn ein US-Milchkonzern in Österreich Fuß fasst, kann er wegen des gentechnikfreien Marktes klagen.“ Landwirte würden darüber hinaus die Kulturlandschaft pflegen, fielen diese weg, sei auch der Tourismus gefährdet. (as)

www.spar.at

SPAR TTIP Expertentalk

Foto-Galerie: SPAR TTIP Expertentalk

leadersnet.TV