E-Mails können Fluch und Segen zugleich sein: Einerseits ermöglichen sie eine sehr unmittelbare und schnelle schriftliche Kommunikation, andererseits wird es anhand der E-Mail-Flut, die viele elektronische Postfächer füllt, schwierig den Überblick zu bewahren. Google will dieses Dilemma nun lösen, indem eine Software, genannt Smart Reply, dem Nutzer Antworten vorschlägt, aus denen er nur noch die passende auswählen muss.
In einem Blogeintrag erklärt Google-Entwickler Bálint Miklós, wie das gehen soll. Demnach analysiert Googles Software, welche E-Mails im Posteingang beantwortet werden müssen. Abhängig vom Inhalt der Nachricht soll Smart Reply drei mögliche Antworten zur Auswahl anbieten, von denen der Anwender eine auswählt. In den von Google gezeigten Beispielen werden von dem System aber nur sehr knappe Antworten ausgegeben. Auf die Frage nach Informationen zu einer neuen Software etwa schlägt Smart Reply vor: „Habe ich leider nicht", „Danach muss ich erst mal suchen" und „Schicke ich dir". Aber auch wenn eine ausführlichere Antwort nötig ist, soll das Automatik-System nützlich sein. Etwa, indem es zumindest den ersten Satz einer möglichen Antwort vorgibt und dem Anwender damit ein wenig Tipperei abnimmt.
Das System lernt
Google arbeitet seit Jahren intensiv an selbst lernenden Computersystemen und neuronalen Netzwerken. Diese sollen im Laufe der Nutzung immer besser werden, indem sie auswerten, für welche der von ihnen vorgeschlagenen Antworten sich ein Nutzer entscheidet. Derzeit funktioniert das System aber nur in Googles E-Mail-App Inbox, die wahrscheinlich noch im Laufe dieser Woche per Update um die Smart Reply-Funktion erweitert wird. Vorerst werden allerdings nur Nutzer der englischsprachigen Version dieser Software die automatischen Antworten nutzen können. Ob und wann Smart Reply auch in anderen Sprachen verfügbar werden soll, ist derzeit nicht bekannt. (as)
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