„Göttweig ist ein geflügeltes Wort geworden"

Kurz, Schwarz, Pröll und Lendvai zogen anlässlich 20 Jahre Europa-Forum Wachau Zwischenbilanz.

Die „Plattform des Dialogs“, das Europa-Forum Wachau auf Stift Göttweig, findet heuer zum 20. Mal statt. Dieses Jubiläum nahmen Landeshauptmann Erwin Pröll, Außenminister Sebastian Kurz, Landesrätin Barbara Schwarz und Paul Lendvai zum Anlass, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. "Göttweig ist ein geflügeltes Wort geworden. Politiker, Journalisten und Korrespondenten kommen, weil sie gesehen haben, dass es sich lohnt, nach Göttweig zu kommen", sagte Lendvai in seiner Stellungnahme. Dies sei auch "der beste Beweis dafür, dass Regionen nicht Provinzialisierung bedeuten, sondern eine Brücke zur Welt."

Das Europa-Forum Wachau sei vor 20 Jahren gemeinsam mit dem damaligen Außenminister Alois Mock installiert worden, "um den Europäisierungsprozess zu begleiten", erinnerte Landeshauptmann Pröll an die Anfänge. Das Bundesland Niederösterreich, gelegen an der Nahtstelle zwischen dem alten und dem neuen Europa, habe mit dem Europa-Forum vor allem drei konkrete Ziele verbunden, so Pröll: erstens zu überlegen, wie man das Tor zum neuen Europa öffnen könne, zweitens über die Rolle der Regionen im Europäisierungsprozess nachzudenken und drittens das Europa-Forum als dauerhaften Dialog und Meinungsaustausch zu institutionalisieren.

Wachstumsschub für Niederösterreich

Europa habe in den vergangenen 20 Jahren "eine unglaubliche Entwicklung genommen", verwies der Landeshauptmann auf die neuen Mitgliedsstaaten oder auch auf die gemeinsame Währung. Das neue Europa sei auch eine große Chance für Niederösterreich gewesen, so Pröll: "Die Europäisierung ist ein unglaublicher Wachstumsschub für Niederösterreich geworden. Die Zahl der Betriebe hat sich mehr als verdoppelt, die Warenexporte haben sich verdreifacht und die Zahl der Beschäftigten ist um 20 Prozent gestiegen." Niederösterreich habe als Region im Herzen Europas auch Vorbildwirkung entwickeln können, wies er auch auf den "Award of excellence" im Jahr 2002 oder die Auszeichnung als innovativste Region Europas im Jahr 2007 hin. Das Bundesland habe sich in Europa auch entsprechend eingebracht, etwa durch den Mobilfunkpakt als Vorzeigeprojekt auf europäischer Ebene, die Subsidiaritätskonferenz oder die Regionen-Initiative zur Verlängerung der Regionalförderung. Das Europa-Forum Wachau biete "einen einzigartigen Rahmen für die europapolitische Diskussion in Österreich", betonte Außenminister Kurz in seiner Stellungnahme. Österreich habe vom EU-Beitritt stark profitiert, 70 Prozent der Exporte gingen in die Europäische Union und man habe massiv an Arbeitsplätzen gewonnen, betonte Kurz. Natürlich brauche es auch eine Auseinandersetzung mit der Europäischen Union und eine Diskussion über die Zukunft der Europäischen Union, so der Minister: "Schön, dass das Europa-Forum Wachau dafür wieder einen Rahmen bietet."

Europapreis in drei Bereichen

Das diesjährige Generalthema werde "Stößt Europa an seine Grenzen?" lauten, informierte Landesrätin Schwarz. Dabei gehe es um die Asylfrage ebenso wie um eine gemeinsame Wirtschafts- und Außenpolitik oder auch um die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Als Neuerung werde heuer in den drei Bereichen Medien, Jugend und Zivilgesellschaft der Europapreis vergeben, kündigte er an. Eine hochkarätige Jury wählt dafür Personen und Institutionen aus, die die Europäische Union durch ihr Engagement in Österreich thematisieren. (jw)

www.europaforum.at

PK 20. Europa Forum Wachau - Fotos G.Langegger
PK 20. Europa Forum Wachau - Fotos G.Langegger
2015-06-09
(30 Fotos)

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