„Big Brother in der nationalsozialistischen Besatzungszeit"

| 19.05.2015

Neues TV-Format: „Urlaub im Protektorat" sorgt vorab für heftige Diskussionen.

Der tschechische Sender CT strahlt erstmals die Reality-TV-Serie "Urlaub im Protektorat" aus. Im neuen Format wird eine Familie in die NS-Zeit zurückversetzt und siedelt sich auf einem Hof in Nordböhmen an. "Genauso wie ihre Vorfahren vor 70 Jahren leben sie in ständiger Angst vor der Gestapo", so ein Sprecher von CT. Lebensmittelkarten und willkürliche Verfügungen werden ihnen im Sinne des Serienmottos „Willkommen in der Hölle“ das Leben schwer machen. "Wir zeigen eine Familie, die im jetzigen Leben auffallend zusammenhält, die aber nun einem Leben gegenübersteht, das besondere Fähigkeiten erfordert", lautet es weiter. Dass man die Show in die Zeit der nationalsozialistischen Besetzung des Landes versetzt habe, sei Absicht gewesen. Man wolle die Zuschauer nicht nur unterhalten, sondern auch eine Art Geschichtsunterricht geben.

Erste Meinungen des tschechischen TV-Publikums im Web gehen weit auseinander. Ein Internetnutzer schreibt, er empfinde 'Urlaub im Protektorat' als Big Brother in der nationalsozialistischen Besatzungszeit und Hohn für diejenigen, die diese Zeit wirklich durchleben mussten. Andere sehen positive Aspekte in Richtung kollektives Gedächtnis. (jw)

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