Pointierte und spannende Keynotes, jede Menge Diskussionen und Informationen zu E-Business-Themen und Netzwerken: Das war der E-Day:15, der gestern unter dem Motto "Mehr Spielraum für Unternehmen" in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) über die Bühne ging. Schwerpunktthema der größten E-Business-Veranstaltung der WKÖ war Gamification, der Trend zum Einsatz spieltypischer Elemente in einem spielfremden Kontext.
„Das Internet und die Digitalisierung haben unser Leben bereits massiv verändert“, hielt Thomas Uher, Vorstandsvorsitzender der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, in seinen Eröffnungsworten zum Themenblock „Digital Banking/Zahlen im Web/mobiles Bezahlen“ fest: Eine Beschleunigung habe das Thema Digitalisierung durch eine stark steigende mobile Nutzung unterschiedlichster Bankdienstleistungen erfahren. Mit Blick auf die Zukunft wurde im Rahmen der Vorträge und Diskussionen der Trend hin zur stärkeren Verknüpfung elektronischer Zahlungsmöglichkeiten – wie etwa Near Field Communication in Bankomat- und Kreditkarten oder in NFC-fähigen Smartphones – mit Kundenkarten ausgemacht. „Fakt ist: Digitale Welt und deren Angebote verbinden Banken und ihre Kunden“, so Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Bundessparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Auch in Sachen Digital Banking gelte: „Be adaptive or fail“.
Informations-, Kommunikations- und Technologiewirtschaft mahnte IKT-Strategie für Österreich ein
Im Zentrum des von der Bundessparte Information + Consulting mitgestalteten Themenblocks stand das Thema Unternehmensfinanzierung; Crowdinvesting wurde als alternative Finanzierungsform vorgestellt. Ziel sei es, privates Kapital für die Finanzierung der Realwirtschaft zu mobilisieren, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaftskraft Österreichs zu stärken. „Das Besondere daran: Auch wenn die einzelnen Personen nur kleinere Beträge einbringen, kommen doch nicht selten hohe Summen zusammen und beschaffen so Unternehmen wichtiges Kapital“, so Robert Bodenstein, Obmann der Bundessparte Information und Consulting in der WKÖ.
Die Informations-, Kommunikations- und Technologie-Sektor trage mit weit mehr als 20 Milliarden Euro einen wesentlichen Anteil zum heimischen BIP bei, wobei 28 Prozent des Wirtschaftswachstums direkt auf IKT zurückzuführen seien, so Bodenstein. Laut dem digitalen Wirtschafts- und Gesellschaftsindex der EU-Kommission liegt Österreich innerhalb der EU allerdings nur mehr auf Platz 13. Bodenstein fordert daher dringend eine nationale IKT-Strategie für den Wirtschaftsstandort Österreich, die insbesondere die Freigabe der Mittel für den Breitbandausbau, Regelungen zum Urheberrecht sowie zum Thema IT-Bildung beinhalten müsse.
Auf dem Weg zur „Industrie 4.0“
Einen weiteren thematischen Schwerpunkt beim E-Day bildete die oft zitierte „Industrie 4.0“. Das Kernelement „Industrie 4.0“ ist die Vernetzung nicht nur von Maschinen und Produkten, sondern auch von Unternehmen. Nur eine in diese technologische Richtung gehende Weiterentwicklung könne den Standort der Industrie in einem Hochlohn-Land wie Österreich auch in Zukunft halten. Das betreffe nahezu alle Wertschöpfungsketten. Die Chancen liegen in der lernenden Fabrik, der virtualisierten Produktionsstruktur, der adaptiven Varianz in der Produktstruktur, der individuellen automatisierten Produktionstechnik und der Ressourceneffizienz im Sinne eines Ressourcenkreislaufs, hieß es in den Vorträgen und Diskussionen. Die Risiken fokussieren sich auf die Bereiche Security und Datensicherheit.
e-day 2015 - Fotos WKO
2015-03-05
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