Das Konferenzunternehmen Business Circle und der Mobilfunker Drei luden den NEOS Vorsitzenden und Klubobmann Matthias Strolz zu einem Reality Check mit 150 Managern in die Sky Lounge der RBI am Wiener Stadtpark. Der gebürtige Vorarlberger gab in seinem Vortrag persönliche Einblicke in den beruflichen Alltag.
Österreichische Innenpolitik ist nach Ansicht von Strolz meist sehr kurzsichtig angelegt - etwa nach dem Motto „Wie sieht die Titelseite von morgen aus?“. Kaum ein Bereich ist so konservativ organisiert wie Politik: „Im Parlament zählt Seniorität wesentlich mehr als Kompetenz“. „Nicht die Politik schafft Arbeitsplätze, sondern die Unternehmer“, bricht er mit einem Stehsatz der Altparteien. Macht empfindet er als ein positives Mittel, um zu gestalten. Die Oppositionsrolle ist Strolz nicht auf den Leib geschnitten, da das ewige „Sudern“ nicht seinem Naturell und Antrieb entsprechen. „Die Lust muss größer sein als die Angst“, definiert er seinen positiven Zugang, etwas verändern zu wollen. „Ich habe mir geschworen, dass ich auch in der Politik nicht lügen werde. Das schaffe ich mit einem Work-around, indem ich nicht immer alles sage“, zwinkert Strolz.
Politik ist seiner Ansicht nach nur ein Teilsystem der Gesellschaft, das keine Patentrezepte anbieten kann. Mit dem Beruf des Politikers wird Strolz regelmäßig ins Lächerliche gezogen, etwa, wenn er nach den kürzlich verübten Anschlägen in Paris in Interviews seine Angst zum Ausdruck bringt. Dennoch ist der vormalige Unternehmer der Ansicht, dass sich sein politisches Engagement lohnt, weil es für ihn „richtig und wichtig“ ist. Die positive Gestaltung des gemeinsamen Miteinanders ist für den Klubobmann der NEOS eine entscheidende Triebfeder. „Auch wenn wir immer wieder von allen Seiten hören, dass gewisse Dinge in unseren Systemen – etwa bei den Pensionen – nicht änderbar sind, haben wir schon mehrmals gezeigt, dass ein unmittelbarer Wandel möglich ist“, so Strolz. „Schließlich ist Utopia nur eine Flugstunde entfernt“, ladet der Parteigründer die anwesenden Führungskräfte ein, sich ihrer Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten bewusst zu sein.
Unter den Teilnehmern gesehen: Christian Höllerschmid, Immofinanz, Claudia Daeubner, Success und Career Consulting, Helmut Kerschbaumer, KPMG, Karl Stadler, Verbund, Ulrich Torggler, Universität Wien, und Christina Reiter, RBI, und viele mehr.