Die Generalversammlung des Verbands der österreichischen Privatsender hat in ihrer Sitzung am 13.5.2014 einen neuen Vorstand gewählt. Klaus Schweighofer, Vorstand der Styria Media Group, wurde als Vorstandsvorsitzender, und Markus Breitenecker, PULS 4 Geschäftsführer, als stellvertretender Vorsitzender des Verbandes einstimmig wiedergewählt. Die weiteren Mitglieder des Vorstandes: Johanna Papp (Antenne/Oe24), Bernhard Albrecht (SAT1 Österreich), Martin Gastinger (ATV), Ralph Meier-Tanos (88,6), Kai Mitterlechner (Sky Österreich), Christian Stögmüller (Life Radio Oberösterreich), Wolfgang Struber (Radio Arabella) und Ernst Swoboda (Kronehit). „Ich verstehe das Mitgliedervotum als Bestätigung unserer bisher geleisteten Arbeit und gleichzeitig als Vertrauensvorschuss angesichts der dramatischen Umbrüche in der Medienwelt“, kommentiert Schweighofer die Wiederwahl. Und weiter: „Die kommenden Jahre werden eine entscheidende Phase für den österreichischen Medienmarkt. Die Welle globaler Medienmacht wird in dieser Zeit auch Österreich erfassen. Als Verband der Privatsender Österreichs müssen wir darum kämpfen, dass wir möglichst rasch faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den globalen Wettbewerbern aus den USA, dem komfortabel abgesicherten ORF und uns herstellen. Will die Politik auch in Zukunft eine Vielfalt österreichischer Inhalte und eine Vielfalt österreichischer Sender, dann muss sie rasch handeln.“
Monopolartige Anbieter
„In Europa werden immer mehr Bewegtbild-Inhalte und Videos über das Web konsumiert - und das ist erst der Anfang“ erläutert Breitenecker die Dimension der Herausforderung. „Die Anbieter, die hinter den neuen Web-Angeboten stehen, sind allerdings praktisch ausschließlich US-amerikanischer Herkunft und haben aufgrund ihrer Größe enorme Skalenvorteile, die sie zu dominanten, zum Teil sogar monopolartigen Anbietern machen. Sie sind, so absurd das klingen mag, in vielerlei Hinsicht regulatorisch gegenüber bestehenden Anbietern in Österreich bevorzugt: Das betrifft ihre steuerliche Behandlung, ihre datenschutzrechtliche Behandlung, oder aber der Umstand, dass für diese Anbieter die Werbebeschränkungen Österreichs nicht gelten. Besonders hart trifft uns die mangelnde Effektivität des Copyright-Schutzes. Denn in diesem Bereich sind wir selbst mit unseren Inhalten diejenigen, die von den globalen Anbietern in ihren Rechten verletzt werden. Sie sehen: Wir sind meilenweit von fairen Wettbewerbsbedingungen im Sinne einer konvergenten Regulierung entfernt – in Österreich und in ganz Europa.“
Radio auch betroffen
„Das Gegenstück zu Netflix und youtube ist im Hörfunkbereich Pandora. Digitalisierung macht auch vor dem Radio nicht Halt. Wir werden uns in der nächsten Zeit eingehend damit beschäftigen müssen, wie wir die Rahmenbedingungen für digitales österreichisches Radio gestalten wollen. Die privaten Radioanbieter stehen in den Startlöchern bereit, um die Möglichkeiten der neuen Distributionsformen zu nutzten – aber klar ist: Wir brauchen beim Sprung in die neue Technologie eine faire Ausgangsposition für alle“ ergänzt Christian Stögmüller, Vorsitzender des Radio-Boards im Verband und Geschäftsführer von Life Radio Oberösterreich. (red)
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