Unternehmen bei Social Media Spendings kleinlich

| 02.11.2010

Börsennotierte Unternehmen setzen hohe Erwartungen in Social Media - die Ausgabenbereitschaft dafür ist aber eher gering. Das geht aus einer Studie der Temmel, Seywald & Partner hervor.


PR-Consulter Temmel, Seywald & Partner haben 86 Konzerne in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Thema Social Media befragt. Demnach nutzen sechs von zehn der befragten Unternehmen (60%) aktiv Social Media, ebenso viele werten diese Kommunikationstools als wichtig für ihre Unternehmenskommunikation (63%).

Marktforschung im Mittelpunkt

Social Media Plattformen werden derzeit vor allem von der Marktforschung genutzt. Ein großer Teil der befragten börsennotierten Unternehmen (92%) screent die Portale, um Informationen über das Standing der eigenen Firma oder deren Produkte zu sammeln. Noch wenig halten die Studienteilnehmer von Social Media für Investor Relations (31%) und interne Kommunikation (40%). Den größten Einsatz finden soziale Netzwerke bei Customer Relations (70%) und Produktwerbung (65%). Auch der zeitnahe und direkte Kontakt mit den Kunden wird als wichtig eingeschätzt.

Mainstream-Plattformen bevorzugt

Beim Social Media-Portfolio sind Mainstream-Plattformen die Favoriten. So nützen etwa sechs von zehn der befragten Unternehmen Facebook (60%) und Twitter (57%), die Hälfte (52%) stellt Promotion-Videos auf YouTube. Auch der Business-Plattform Xing wird aufgrund der seit kurzem möglichen Firmenauftritte mehr Potenzial zugeschrieben (42%).

Nur 7% der befragten börsennotierten Unternehmen investieren derzeit mehr als 100.000 Euro im Jahr.

Mehr als ein Drittel der Unternehmen (38%) gibt an, für seine Social Media-Aktivitäten kein extra Geld in die Hand zu nehmen, sondern diese im Normalbetrieb managen zu lassen. Ein weiteres Drittel (30%) kann oder will keine Angaben zu den Ausgaben machen. Ein Drittel der Befragten (32%) stellt für seine Social Media-Auftritte zwar Mittel bereit, die Mehrheit dieser Gruppe ist allerdings im unteren Ausgabenbereich bis 20.000 Euro angesiedelt.

Bedeutung von Social Media wird steigen

Signifikant ist weiters, dass Social Media Tools auf den Firmenseiten noch spärlich eingesetzt werden. In punkto Dialog setzen neun von zehn Unternehmen auf Kontaktformulare (93%) und E-Mailadressen (87%). Vier Fünftel der Firmen bieten Newsletter an (79%), rund die Hälfte der Befragten stellen Videos (56%) online und bedienen RSS Feeds (53%). Weniger beliebt sind die Tools Podcast (20%), Abstimmung (15%) oder Page Rating (10%).

In der längerfristigen und allgemeinen Einschätzung ist für neun von zehn börsennotierten Unternehmen Social Media nicht mehr aus der Unternehmenskommunikation wegzudenken und wird in den kommenden zehn Jahren an Bedeutung gewinnen (88%). Jede zehnte Firma nimmt hingegen an, dass die Bedeutung gleich bleiben bzw. die Entwicklung von Social Media stagnieren oder sich in absehbarer Zeit einpendeln wird (11%).

Über die Studie

Die Studie "Der Einsatz von Social Media und Web 2.0 in der Unternehmenskommunikation börsennotierter Unternehmen" wurde im September 2010 von den PR-Consultern Temmel Seywald & Partner in Zusammenarbeit mit der Nachrichtenagentur pressetext durchgeführt. 86 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden mittels Computer Assisted Telephone Interviews (CATI) befragt. Sample: Deutschland 50, Österreich 20, Schweiz 16. Die Auswahl der Unternehmen fand nach dem Zufallsprinzip statt, es wurde Augenmerk auf eine breite Branchenstreuung gelegt. http://www.tsp.at

www.pressetext.at

leadersnet.TV